3D-Drucker – Teil 3 – Einrichten des Anycubic I3 Mega.

Da ich nur von dem Anycubic I3 Mega berichten kann, erkläre ich hier die Schritte die nach der Montage des Gerätes durchgeführt werden müssen. Da die meisten FDM Drucker eine ähnliche Bauart haben kann die auch bei andere Geräte angewendet werden.

Nach der Montage des Druckers muss der Abstand der Düse zum Druckbrett kalibriert (gelevelt) und das Filament eingeführt werden.

Leveln des Druckbrettes
Diese Prozedur wird man immer dann machen müssen wenn sich der Druck verschlechtert oder Haftungsprobleme auf dem Druckbrett entstehen. Durch das Leveling soll der richtige Abstand zwischen der 0,4mm Düse wo das Filament rauskommt und dem Druckbrett ermittelt werden.
Der Abstand sollte idealer Weise die Dicke eines DIN A4 Blattes (120g/qm) haben. Bei dem Anycubic ist ein entsprechendes dickes Blatt dabei.
Wichtig ! Zu allererst sollte man das Druckbrett über die 4 Schrauben unter dem Brett komplett runter drehen. Die Schrauben sollten an allen 4 Ecken bis zum Anschlag rein gedreht sein. So vermeiden wir das die Druckdüse beim Leveln über das Brett schabt und die Oberfläche beschädigt.

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Als nächstes muss der Drucker in die HOME Position gefahren werden. Dies kann über das Displaymenü des Druckers unter „TOOLS/AXIS/HOME“ ausgeführt werden. Das Druckbrett fährt nach hinten und der Kopf nach links unten. Anschließend muss das Druckbrett auf Betriebstemperatur gebracht werden. Hierzu geht man im Menü unter „TOOLS/PREHEAD/PREHEAD PLA“. Das Gerät heizt nun den Druckkopf wie auch das Druckbrett auf 190 / 50 Grad. In dieser Zeit kann man bereits die Schrifttmotoren deaktivieren um das Levlen durchzuführen.

Hierzu wählt ihr im Menü „SETUP/MOTOR OFF“ aus. Dadurch werden die Schrittmotoren stromlos geschaltet und das Druckbrett wie auch der Druckkopf können per Hand bewegt werden. Jetzt kommt das DIN A4 Blatt ins Spiel. Legt es auf die Druckplatte und schiebt den Druckkopf über eine der Ecken der Druckplatte. Nun dreht die Platte über die Stellschrauben soweit nach oben bis das DIN A4 Blatt anfängt an der Düse zu schaben. Nun wechselt auf die Diagonal liegende andere Ecke usw. Bis alle 4 Ecken einmal eingerichtet wurden. Dann noch einmal zur Kontrolle die Ecken und die Mitte des Druckbrettes abfahren und testen ob das Blatt noch geschoben werden kann.
Mit dem Leveling sollte man sich Zeit lassen und lieber die Ecken mehrmals einstellen. Die Druckqualität und diverse Probleme die auftreten können hängen mit dem Leveln zusammen.

Video zum Leveling: https://youtu.be/aQOdlMW-m60

Filament laden
Bei dem befüllen des Druckers mit dem Filament ist darauf zu achten das die Düse auf Betriebstemperatur steht.
Schiebt als erstes den Draht durch den Sensor der mit einem Magneten an dem Rahmen hängt und den Druck pausiert wenn das Filament mal leer ist. Danach muss der Kunststoffdraht in den Extruder geschoben werden. Dies ist das Teil mit den Zahnrädern und der Spannklammer. Das Einfädeln ist etwas knifflig aber man bekommt irgendwann den Dreh raus. Um das Laden etwas schneller zu gestaltet kann das Filament auch schon per Hand bis kurz vor den Druckkopf geschoben werden. Bei ausreichender Belichtung kann man das Filament im Schlauch sehen und so die Position abschätzen. Der letzte Rest bis zur Düse sollte dann aber über das Menü automatisch eingeführt werden. Hierzu führt im Menü „TOOLS/FILAMENT/FILAMENT IN“ aus. Wenn der Drucker noch kalt ist wird es eine Fehlermeldung geben und das Gerät fängt an den Kopf aufzuheizen. Sobald die Temperatur der Düse über 180 Grad liegt kann erneut über FILAMENT IN der Einzug aktiviert werden.
Nun wird gewartet bis das Material aus der Düse quillt. MIT STOP wird der Vorschub beendet und das Gerät ist nun für den Druck fertig.
Als kleiner Hinweis, solange der Druckkopf kalt ist wird man das Filament nicht rausziehen können. Das Material dehnt sich im Kopf und Düse aus und ist hart wie Stein. Es sollte immer der Druckkopf aufgeheizt werden um das Material rein oder rauszuschieben.
Und noch etwas, wenn der Druckkopf Betriebstemperatur erreicht hat wird auch immer etwas Filament aus der Düse laufen. Dies ist normal und muss mit der Pinzette kurz vor dem Start des Drucks entfernt werden.

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Der erste Druck
Auf der mitgelieferten SD Karte ist eine Testdatei auf die ihr über das Menü „PRINT“ zugreifen könnt. Klickt die Datei im Display des Druckers an und bestätigt mit Print.  Wenn alles richtig gelaufen ist sollte das Gerät nun aufheizen und dann mit dem Druck beginnen.
Kritisch ist immer der Anfang. Daher sollte man mit der Pinzette daneben sitzen und Material das aus der Düse kommt vor der Bewegung des Druckkopfes kurz abziehen. Die Haftung der ersten Schicht auf dem Druckbrett ist immer eine heikle Sache. Das Druckbett sollte fettfrei sein und es dürfen keine Druckreste mehr darauf liegen. Ich benutze immer Glasreiniger oder reiner Alkohol / Isopropanol funktioniert ebenfalls. Bei dem Anycubic gibt es eine spezielle Beschichtung (Ultra Base) die der Haftung dienlich sein soll. Nach einiger Zeit geht diese Beschichtung allerdings flöten. Spachtel und Reiniger setzten dem zu. Alternative gibt es spezielle Klebebänder bzw. ganze Pads die auf die Druckplatte geklebt werden. Bevor man aber mit sowas anfängt sollte man erst noch andere Parameter ausschließen (ordentlich reinigen, erneut Leveln, Temperaturen verändern).

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Wenn die Montage, das Einrichten und der Testdruck funktioniert haben solltet ihr zwei kleine Eulen vor euch sehen. Dies ist das Testmodel das bereits auf der SD Karte enthalten ist.
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Gruß Wendigo / Jens

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Autor: GastTablePottBlog – Die TableTop Community im Ruhrgebiet / NRWTablePottBlog – Die TableTop Community im Ruhrgebiet / NRWTablePottBlog – Die TableTop Community im Ruhrgebiet / NRW

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