
Belagerung von La Rochelle
Nach meinem Bericht über das Arsenal von Rochefort in der südlichen Region des französischen Départements Charente-Maritime, will ich nun eure Aufmerksamkeit auf den nördlichen Teil dieser Gegend lenken. Hier liegt die berühmte Hafenstadt La Rochelle gegenüber der Île de Ré. Sowohl die Stadt als auch die Insel mit ihren Stränden sind heutzutage sehr beliebte Touristenziele, bieten aber auch eine faszinierende Vergangenheit.




Einleitung
La Rochelle entwickelte sich im Mittelalter durch Hilfe des Templer-Ordens zum größten Hafen der französischen Atlantikküste. Seit Anfang des 16. Jahrhundert verbreiteten sich in Frankreich die Hugenotten, wie die Protestanten hier genannt wurden. Vor allem im Südwesten des französischen Königreichs nahmen viele Menschen den neuen Glauben an. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts folgten kriegerische Auseinandersetzungen mit den Katholiken, die als Hugenottenkriege bekannt wurden. Während dieser Konflikte wurde La Rochelle zur Hauptstadt des Protestantismus in Frankreich. Der große Schlag der katholischen Liga gegen die Hugenotten begann mit dem „Massaker der Bartholomäusnacht“ am 24. August 1572, mit der Hinrichtung von Hugenottenanführern in Paris und den sich anschließenden Gemetzeln, die auf ganz Frankreich übergriffen. Im Jahr 1573 erfolgte die Belagerung von La Rochelle durch die königlich-katholische Armee unter dem Befehl des Herzogs von Anjou, des späteren Heinrich III. Trotz sechsmonatiger intensiver Belagerung unter Verwendung modernster Kriegstechniken auf beiden Seiten hielten die Protestanten durch, so dass die Angreifer aufgaben.

Etwa 50 Jahre später geriet die Stadt wieder in Konflikt mit dem französischen König. La Rochelle war Ludwig XIII. ein Dorn im Auge. Um die königliche Gewalt im Reich wieder herzustellen, musste die Stadt fallen und so ließ er sie am 10. September 1627 erneut belagern. Die Stadt hatte sich in dieser Zeit mit den ebenfalls protestantischen Engländern verbündet, die mit ihrer Flotte La Rochelle unterstützten. In den Kämpfen standen sich nun zwei unversöhnliche Gegner gegenüber. Auf der einen Seite Kardinal Richelieu, Erster Minister des französischen Königs, auf der anderen Seite Jean Guiton, Admiral und Bürgermeister von La Rochelle.

Festung La Rochelle
Die Stadt und Festung La Rochelle liegt im Golf von Biskaya, am Ende eines Kanals, der in die Meerenge von Pertuis d’Antioche mündet. Anfang des 17. Jahrhunderts hatte die Stadt eine Breite von ca. 1,5 km mit einem Umfang von mehr als 10 km. Zu dieser Zeit lebten ca. 28.000 Menschen in der Stadt, von denen rund zweidrittel Protestanten waren. La Rochelle verfügte über den Vorteil, dass es vom Meer her versorgt werden konnte, und neben den starken Verteidigungsanlagen schützte ein ausgedehntes Sumpfgelände die Stadt. Diese Umstände erschwerten einen möglichen Angriff oder eine Belagerung erheblich, es wurde sogar behauptet, die Stadt sei uneinnehmbar.

Die Kernstadt war von einer drei Kilometer langen Mauer umgeben, mit halbrunden Türmen und Donjons verstärkt und von fünf stark befestigten Toren durchbrochen. Schon seit dem Mittelalter wurde die Hafeneinfahrt von zwei mächtigen Türmen bewacht. Es handelt sich um den Tour St. Nicolas und den Tour de la Chaîne, die beiden aus dem 14. Jahrhundert stammen. Der Tour St. Nicolas diente lange als Gefängnis, der Tour de la Chaîne als Pulvermagazin. Zwischen den Türmen konnte eine große Kette zur Blockierung der Hafenzufahrt gespannt werden. Beide Türme zusammen bilden noch heute das Wahrzeichen von La Rochelle.


Vom Tour de la Chaîne lief eine Befestigungsmauer bis zum Tour de la Lanterne, der früher als Leuchtturm genutzt wurde. Der Tour Moureilles befand sich am Rande des Maubec-Kais und in der Nähe des Porte Maubec im Südwesten der Stadt. Wie die drei Türme an der Strandpromenade blieb er nach der Belagerung von 1628 von der Zerstörung verschont. Er wurde jedoch 1786 eingerissen, um Platz für den Bau des Artilleriearsenals zu schaffen. Die Innenstadt konnte durch zahlreiche Tore betreten werde, wie dem Porte du Parrot am Hafen, der heute als großer Uhrenturm bekannt ist. Haupteingang war das Porte de Cougnes in nordöstlichen Ecke der mittelalterlichen Einfriedung. Zusammen bilden diese Anlagen, die noch bestehenden Festungswerke aus dem Mittelalter, welche nach der Belagerung nicht zerstört wurden, da Richelieu sie zum Schutz gegen Angriffe der Engländer benötigte.


Der venezianische Ingenieur Scipione Vergano ließ ab 1569 die mittelalterlichen Mauern der Stadt mit neuen Bastionen und Wällen ausbauen, wodurch La Rochelle zu einer der stärksten Festungen der Hugenotten wurde. Der Ausbau dauerte bis zum Jahr 1612 und umfasste zunächst 3 Bastionen im Westen, welche die alte Stadtmauer dort ersetzten und später weitere 6 Bastionen, die den Norden und Osten der Stadt schützten. Diese 6 Bastionen im Norden und Osten waren in neuitalienischer Manier konstruiert, wobei der Grundriss eine pfeilspitzenförmige Form aufwies. Durch zurückgezogen Flanken der Bastionen, Orillion genannt, konnten die dort postierten Kanonen auch die Kurtine decken.


Die 3 Bastionen im Westen befanden sich im Nordwestvorsprung (Bastion de l’Évangile), vor der Porte Neuve und in der Mitte der östlichen Ringmauer der Strandpromenade (Bastion du Gabut). Ein Hornwerk bedeckte die Porte des Deux Moulins, während eine halbe Bastion das Porte de Cougnes und die Bastion des Dames die Einfriedung auf Höhe des Eingangs zum Maubec-Kanal schützten. Das Porte des Deux-Moulins war Teil einer Redoute westlich des Hafens und ist noch vollständig erhalten. In der Nähe des Tores waren zwei Gezeitenmühlen errichtet worden, die dem Tor seinen Namen gaben. Auch das Porte Maubec im Westen der Stadt ist noch erhalten. Neben den Festungswerken baute man auch Kanäle und Schleusen, mi deren Hilfe man große Flächen vor den Stadtwällen fluten konnte. Das verhinderte nicht nur Angriffe, sondern auch den Bau von feindlichen Schützengräben. Die Bastionen und Festungsanlagen des 16. und 17. Jahrhunderts sind heute verschwunden, aber der Graben und Wall vor den Bastionen ist noch teilweise erhalten und zeigt so den damaligen Verlauf der Anlage. Die Tore Porte Royale im Nordosten der Stadt, das Porte Dauphine im Norden sowie das Porte Neuve im Westen sind zwar auch noch erhalten, wurden aber erst lange nach der Belagerung von La Rochelle errichtet.


Fort Louis
Fort Louis war eine königliche Festung, die direkt außerhalb der Mauern der Hugenottenstadt in La Rochelle errichtet worden war und durch ihre Position die Hafeneinfahrt von La Rochelle bedrohte. Die Festung war Ursprung großer Spannungen zwischen den Hugenotten von La Rochelle und Ludwig XIII. und wurde als ständige Gefahr für die Stadt wahrgenommen. Marschall Lesdiguieres, einer von nur sieben Generalmarschällen von Frankreich und an vielen Belagerungen beteiligt, sagte voraus: „Entweder muss La Rochelle das Fort Louis einnehmen, oder das Fort wird La Rochelle zerstören.“

Mit dem Bau des Forts hatte der Graf von Soissons 1620 während des ersten Hugenottenaufstands begonnen. Mit dem Vertrag von Montpellier wurde am 18. Oktober 1622 zwischen König Ludwig XIII. und dem hugenottischen Oberkommandierenden Duc de Rohan der Belagerung von Montpellier und der hugenottischen „Rebellion“ ein Ende gesetzt. Die Hugenotten behielten Montauban und La Rochelle als gesicherte Plätze, da sie die Befestigungsanlagen ihrer übrigen Städte zerstören mussten. Mit dem Vertrag von Montpellier hatte Ludwig XIII. auch zugestimmt, das Fort Louis zu entfernen, aber er und sein Minister Richelieu zögerten später und vermieden die versprochene Zerstörung trotz der Bitten von La Rochelle.

Die englische Flotte
Der Oberkommandierende der Hugenotten Benjamin de Rohan begab sich in das protestantische England, um dort militärische Hilfe zu erbitten. Er nahm Kontakt zum Duke of Buckingham George Villiers auf, der mit dem englischen König Karl I. befreundet war. Der Duke of Buckingham ließ eine Flotte von 80 Schiffen mit 6.000 Soldaten bemannen und begab sich mit de Rohan nach La Rochelle. Als sie am 25. Juli 1627 vor der Stadt eintrafen, entschieden sich die Engländer zunächst für einen Angriff auf die Île de Ré, die bereits von französischen Truppen besetzt worden war. So wollte man zunächst einen sicheren Stützpunkt und eine Rückzugsort für die englischen Truppen etablieren.

Die englischen Soldaten gingen im Süden der Insel an Land und schlugen einen Angriff der Franzosen zurück, die sich daraufhin in das Fort de la Prée und die Zitadelle von Saint-Martin-de-Ré zurückzogen. Villiers umging das Fort de la Prée und ließ Saint-Martin-de-Ré belagern, während unter den Bewohnern von La Rochelle Uneinigkeit darüber herrschte, wie man sich gegenüber den Engländern verhalten solle. Die Stadt La Rochelle weigerte sich zunächst, sich in einem Kriegszustand gegen die Krone Frankreichs zum Verbündeten von Buckingham zu erklären, und verweigerte Buckinghams Flotte den Zugang zu ihrem Hafen. Ein offenes Bündnis würde erst im September zum Zeitpunkt der ersten Kämpfe zwischen La Rochelle und den königlichen Truppen erklärt.

Die Belagerung beginnt
Am 4. August 1627 traf ein königliches Heer mit einer Stärke von 7.000 Soldaten, 600 Pferden und 24 Kanonen unter dem Befehl des Herzogs von Angoulême vor La Rochelle ein. Angoulême legte den Bewohnern von La Rochelle die Kapitulation nahe, was in der Stadt eine heftige Diskussion auslöste. Die königlichen Truppen verhielten sich zunächst friedlich, doch gingen sie am 10. September dazu über, dass westlich von La Rochelle befindliche Fort St. Louis auszubauen. Die Hugenotten betrachteten dies als Provokation und nahmen das Fort unter Geschützfeuer. Dies war für Richelieu die perfekte Gelegenheit direkt gegen La Rochelle vorzugehen.

Die königlichen Truppen erwiderten das Feuer und der Waffengang begann. Angoulême ließ nun einen Ring von 12 Kilometer Länge aus 13 Forts und 18 Schanzen um die Stadt errichten und stellte seine Soldaten auf einen langwierigen Belagerungskampf ein. Die Forts wurden teilweise aus Holz und Erde, aber auch aus Stein gefertigt und waren durch einen tiefen Wassergraben miteinander verbunden. Der Belagerungsring reichte von einem Ufer zum anderen und blockierte so jede Versorgung auf dem Landweg. In La Rochelle war jeder männliche Erwachsene zur Verteidigung der Stadt aufgerufen. Bürgermeister Jean Guiton und Benjamin de Rohan übernahmen den Oberbefehl.
Kämpfe auf der Ile de Ré
Auf der Ile de Ré versuchten die Engländer unter Buckingham, die befestigte Stadt Saint-Martin durch eine Belagerung einzunehmen, wurden jedoch nach drei Monaten zurückgeschlagen. Das lag unter anderem auch daran, dass es trotz einer englischen Blockade am 7. Oktober 46 königlichen Transportschiffen gelang, St. Martin mit Lebensmitteln und Munition zu versorgen. Am 12. Oktober traf Ludwig XIII. mit neuen Truppen vor La Rochelle ein. Das königliche Heer war nun auf eine Stärke von über 20.000 Soldaten angewachsen. Buckingham ging langsam das Geld und die Unterstützung aus, zudem war seine Armee durch Krankheiten geschwächt.

Am 7. November befahl Buckingham einen letzten Sturmangriff auf die Festung St. Martin, welcher lediglich zur Eroberung des äußeren Walles führte. Er plante daraufhin den Rückzug nach England, doch setzten in der Nacht auf den 8. Oktober 4.000 französische Soldaten auf die Île de Ré über und griffen die Engländer am Morgen an. Die Besatzung des Forts nutzte dies zu einem Ausfall gegen die englischen Truppen, unter denen ein Blutbad angerichtet wurde. Buckingham gehörte zu den wenigen, denen die Flucht auf ein Schiff gelang. Er verlor etwa 1.000 Männer, darunter die Hälfte seiner Offiziere.

Die Blockade von La Rochelle
Während des Winters ließ Ludwig XIII. weitere Verbände heranziehen, bis das Belagerungsheer im Januar 1628 über 30.000 Soldaten umfasste. Obwohl seit Beginn der Belagerung bereits mehrere Monate vergangen waren, verfügten die Verteidiger von La Rochelle über ausreichend Nahrung und Munition, da sie über den Seeweg von englischen Schiffen mit Nachschub versorgt wurden. Die Belagerer begannen deshalb in der Bucht von La Rochelle mit dem Bau eines Deiches, mit dem die Stadt vollständig von der Außenwelt abgeschnitten werden sollte. Mit Hilfe von 4.000 Arbeitern wurde in nur 4 Monaten ein 1.400 Meter langer und 6 Meter hoher Damm errichtet, um den seewärtigen Zugang zur Stadt zu blockieren. Ein ähnlicher Bauversuch war bereits 10 Jahre zuvor versucht worden, bei dem die Barriere aus zusammengebundenen Schiffen bestand, die jedoch durch das Winterwetter zerstört wurde.

Nun errichtete man auf einem Fundament aus versunkenen Schiffsrümpfen, die mit Schutt gefüllt waren, einen neuen Damm. Zunächst wurden Rammpfähle gesetzt, hinter denen dann 59 alte Handels- und Fischerboote versenkt wurden. Dies ergab ein Fundament für den Bau eines steinernen Dammes, der in der Mitte einen Durchlass hatte, um ihn widerstandsfähiger gegen die Gezeiten zu machen. Neben dem Deich wurden lange Holzpfähle mit Metallspitzen in einem Winkel von 45 Grad aufgestellt, die es feindlichen Schiffen unmöglich machen sollten, den Deich zu erreichen oder zu durchbrechen. Französische Artillerie konnte nun auf Plattformen positioniert und gegen englische Schiffe eingesetzt werden, die versuchten, die Stadt zu versorgen.

Angriff auf La Rochelle
Von einem Überläufer erfuhren die Belagerer, dass ein unzureichend geschützter Zugang in die Stadt führe. Das Maubec Tor sollte diese Schwachstelle sein, denn es war nicht wie die anderen Tore von außen befestigt, da ein vorgelagertes Moor diesen Schutz übernehmen sollte. Es gab nur eine Brücke über den Festungsgraben, eine Zugbrücke und ein Fallgitter als Hindernisse für einen Angreifer. Kardinal Richelieu brach in der Nacht auf den 13. März 1628 mit 5.000 Soldaten auf, um La Rochelle auf diesem Wege zu erstürmen. Mit Sprengstoff soll das Tor zerstört werden. Seine Kundschafter verirrten sich jedoch in der Sumpflandschaft nördlich der Stadt und entdeckten erst am Morgen den ungeschützten Zugang. Die Hugenotten wurden durch die Präsenz zahlreicher Gegner alarmiert und sicherten die Lücke in ihren Befestigungsanlagen.

Die Engländer kehren zurück
Eine Woche nach dem gescheiterten Angriff auf La Rochelle, am 28. März, traf eine neue englische Flotte vor der Stadt ein. Die Briten erreichten die Gegend in einem günstigen Augenblick, denn der Damm war noch nicht komplett fertiggestellt und die Arbeiten auf Grund eines Sturmes gerade unterbrochen. Doch der Angriff scheiterte und den Franzosen fielen dabei wichtige Kriegsdokumente in die Hände. Als zwei Monate späte eine englische Nachschubflotte eintraf, waren die Franzosen vorbereitet und erwarteten diese bereits mit eigenen Kriegsschiffen. Die Engländer erkannten die Falle rechtzeitig und drehten bei.

Im Mai 1628, neun Monate nach Beginn der Belagerung war der Deich so gut wie fertiggestellt. Die Seeblockade zeigte bereits im Frühjahr 1628 Wirkung. In La Rochelle brach eine Hungersnot aus, der täglich mehrere Hundert Menschen zum Opfer fielen. Die Zahl der Überläufer vergrößerte sich, während auf Mitglieder des Stadtrats Anschläge unternommen wurden. Selbst Gras und Schuhsohlen wurden von den Einwohnern verzehrt.

Am 16. September 1628 erreichten erneut englische Schiffe die Bucht vor La Rochelle. Die Flotte, geführt von dem Earl of Lindsey, umfasste 160 Schiffe, zu denen 60 schwere Kriegsschiffe gehörten. Ihnen gegenüber standen nur 30 französische Kriegsschiffe. Die Franzosen hatten jedoch hinter dem Deich eine Kette von Schiffen zusammengebunden, um so jeglichen Durchbruch zu verhindern. Es kam zu einer großen Schlacht, bei der rund 5.000 Kanonenkugeln auf die Engländer abgefeuert wurden. Angeblich soll sogar der französische König ein Geschütz abgefeuert haben, um die Engländer zurückzuschlagen. Als die Engländer erkannten, dass sie die Blockade nicht durch Kampf durchbrechen konnten, setzten sie Brandschiffe ein, um so den Deich und die feindlichen Schiffe zu zerstören. Doch im dichten Qualm der Brandschiffe, konnten sich kleinen französische Boote der englischen Flotte ungesehen nähern. Sie beschossen die feindlichen Schiffe aus nächster Nähe und zwangen so die Engländer zum Rückzug.


Das Ende
In La Rochelle wurde den Bewohner klar, dass sie nach 14 Monaten Belagerung verloren hatten. Am 27. Oktober eröffnete Bürgermeister Jean Guiton Verhandlungen mit den Belagerern. Die Stadt kapitulierte am nächsten Tag, dem 28. Oktober. Ludwig XIII. und Richelieu marschierten am 30. Oktober 1628 mit ihren Truppen in die Stadt ein. Guiton wurde aus Frankreich verbannt, während Benjamin de Rohan die Flucht nach England gelang. Von den 28.000 Einwohner von La Rochelle hatten nur 5.000 überlebt.
Wenige Tage nach dem Ende der Belagerung wurde der Deich durch einen schweren Sturm zerstört. Aber noch heute kann man die Reste des Bauwerkes bei Ebbe sehen und die Stelle wird durch ein Seezeichen markiert, der Richelieu Turm genannt wird.

Saint-Martin-de-Ré
Zum Schluss dieses Berichtes möchte ich noch einen kurzen Abstecher auf die Ile de Ré machen und die dortige Hauptstadt Saint-Martin-de-Ré vorstellen. Die Stadt mit ihrem Hafen ist ein echtes Schmuckstück und die Festungsanlagen sind sehr gut erhalten. Schon im Mittelalter war der Hafen als Stadtkern mit Handwerkern, Verkäufern und Händlern bevölkert, die Wein und Salz exportierten und Getreide und Holz importierten. Die kommerzielle und strategische Bedeutung von Saint-Martin-de-Ré rückte das Dorf in den Mittelpunkt diverser Begierden. Eine erste dreimonatige Belagerung im Jahr 1627 durch den Herzog von Buckingham (s. oben) brachte den königlichen Festungsbaumeister Vauban dazu, zwischen 1681 und 1685 die Befestigungsanlagen und die Zitadelle zu errichten und gleichzeitig den Hafen und die Meeresfront auszubauen. 1696 wurde die Stadt abermals von einer englisch-holländischen Flotte angegriffen, wobei zahlreiche Häuser zerstört und die Kirche beschädigt wurde.












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Autor: franktactica / FIGUREN UND GESCHICHTEN
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