Der Hang zum unkomplizierten – oder warum kommt momentan alles wieder?
Ich war mal wieder ein Wochenende in Dänemark, ein bisschen Ruhe tanken und entspannen.
Früh um 5 Uhr ging es los, bloß vor dem großen Verkehr durch den Elbtunnel sein und dann ganz entspannt in Flensburg Frühstücken und ein bisschen bummeln.
Wie es sich gehört, haben auch wir unsere Rituale und so gehört für mich ein Besuch im Ortsansässigen Spieleladen dazu, also ab in den Gandalf.
Ich finde es immer klasse durch diesen Laden zu bummeln. Erst geht’s durch die Brettspieleabteilung, dann zum Tabletop und den Abschluss machen die Rollenspiele. Sofort fiel mir eine größere schwarze Box auf, die Kaiser Retro Box.
Erst hab ich RetoBox gelesen, in Andenken an den alten Aventurischen Kaiser und an seine Waffenkammer, aber da stand wirklich Retro, mit einem R. Und was ist drin? Die Klassiker der ersten DSA Edition. Überarbeitete Regeln, ein altes Abenteuer und und und. Schon spannend, das gerade diese Edition wieder kommt, ist sie doch das unkomplizierteste Rollenspielregelwerk das ich kenne und in Zeiten, in denen Brettspiele immer komplexer, Tabletops immer realistischer und Rollenspiele immer genauer werden ist es doch verwunderlich, dass genau diese erste Edition neu aufgelegt wird. Aber vielleicht ist es ja auch genau das, vielleicht werden unsere Spiele so komplex und ausgetüftelt, dass wir den Spaß nur noch in der Lösung und nicht mehr im Spiel haben, vielleicht brauchen wir ja wieder das einfache, so wie ich nach Dänemark fahre um hier meine Ruhe zu haben, mich nicht von Telefon, Laptop und ständiger Erreichbarkeit stressen zu lassen. Geht der Trend nicht in genau diese Richtung?
Oder ist es doch mehr der Retrowahn in der Spieleindustrie? Games Workshop bringt Bloodbowl und Necromunda zurück, es gibt Neuauflagen von Sagaland und Ulissis bringt eben DSA wieder zurück.
Ich weiß nicht, vielleicht ist es auch eine Mischung aus Beidem, dem Hang zurück zu kehren, zum unkomplizierten Spaß am Spielen und dem Gedanken, dass früher vieles schöner war.
Spannend fand ich bei der Box die Tatsache, dass das Projekt über ein Crowdfunding finanziert wurde und am Ende die 107697€ auf der Uhr standen, womit das Ziel eine 4308%ige Finanzierung erhielt. Ein Hammer für ein Spiel, dass schon so alt ist. Aber es zeigt auch, dass es wirklich gut war und ist.
Aktuell läuft ein Crowdfunding für eine Jubiläumsausgabe von Vampire. Ich bin neugierig darauf was noch so alles wieder kommt.
Also bleibt neugierig…
Euer Olfork
Dieser Artikel stammt von einer der angeschlossenen Quellen. Bitte honoriere die Arbeit der Autoren indem du ihren Webseite besuchst.
Artikelquelle besuchen
Autor: derOlforkderOlforkderOlforkderOlfork
Powered by WPeMatico