Die Rote Armee: Uniformen, Ausrüstung und Bewaffnung 1939-1945, von Philippe Rio
Es wird sie vielleicht verwundern, denn bei dem Buch handelt es sich um ein ganz normales, relativ preiswertes, bei allen Buchhändlern zu bestellendes Exemplar.
Also eigentlich nichts besonders, könnte man denken.
Aber ich sehe das anders. Das Buch bekommt von mir einen ganzen Artikel, weil ich befürchte, dass Sie meine lieben Leser, es übersehen könnten, in der Flut der Publikationen, die da den Markt überschwemmen.
Es handelt sich um das Werk von Philippe Rio, Die Rote Armee. Uniformen, Ausrüstung und Bewaffnung 1939-1945, erschienen im Jahr 2013 im Motorbuch Verlag.
Merkwürdigerweise finden sich bei amazon.de nur 4 Rezensionen, die aber allesamt sehr gut ausfallen:
Kann es nur jedem Sammler bzw. Museum empfehlen, die sich mit dieser Materie beschäftigen.
Leider ist die Marine nicht mit erfasst aber man kann nicht alles haben.“
Minimum !!!!
Schockierend, aber wahr.
Jetzt muss ich selbst aber betonen und vorweg stellen, dass ich jetzt nicht unbedingt der größte Fan der Roten Armee bin.
Sie ist für mich halt eine der Hauptarmeen der Alliierten des Zweiten Weltkriegs und muss deshalb auch vernünftig betrachtet und untersucht werden.
Am besten „sine ira et studio“, was aber einigen Lesern noch heute Probleme bereitet.
Bei mir wäre das sogar legitim, wenn ich mir die Militärgeschichte meiner Vorfahren anschaue:
Ich selbst bin Kind eines Vaters, der noch vor der Roten Armee aus Westpreußen flüchten musste. Dessen Großvater, also mein Urgroßvater, diente allerdings noch in der zaristischen Armee, weil der damalige Wohnort der Familie noch zu Russland gehörte.
Die andere Familienseite wiederum marschierte in der kaiserlichen Armee Deutschlands und später dann auch in der Wehrmacht.
Leider, zu oft, durch mein persönliches Lieblingsnachbarland Frankreich, aus dem ironischerweise aber der Urahn der Familie stammte: Der war nämlich Elsässer.
Mein Vater war dann auch noch mit seinem Schützenpanzer in Frankreich.
Aber zu einem ganz anderen Zweck. Einem positiven.
Anfang der 60er Jahre war er beim Bund; und bei Lyon gab es damals ein gemeinsames Manöver deutscher und französischer Streitkräfte. Er war dabei.
Zum Glück ändern sich Zeiten.
Ich habe diese Familiengeschichte jetzt einmal bewusst ausgeführt, damit man mir nicht vorwerfen kann, dass ich hier irgendwie positiv geprägt bin.
Ich würde da als westdeutsches Kind aus dem kalten Krieg sogar eher sagen, ganz im Gegenteil.
Was mich aber schon bei dem Durchblättern des Buches nachdenklich gemacht hat, war die Tatsache, dass bis heute die Bilder der Nazipropaganda, aber auch die des Kalten Krieges selbst in meiner Vorstellungswelt nachhallen. Dass sie in erschreckender Weise die Gedanken bis heute beeinflussen.
Das Buch enthält unzählige Originalbilder sowjetischer Soldaten. Und die sind einfach aus dem Leben gegriffen. Sie sind nicht propagandistisch ausgewählt. Da sind weder „Untermenschen“ der Naziideologie, noch zu Ikonen stilisierte „Helden der Sowjetunion“ zu sehen.
Da sieht man normale Jungs, normale Männer, normale Frauen und man denkt.
Was ein Mist!!
Die hätten auch in einer deutschen, einer amerikanischen oder britischen Uniform stecken können.
Ja.
Diese Jungs waren – zum großen Teil – halt genauso arme Schweine, wie alle Soldaten, die in den Krieg ziehen müssen.
Erschreckend fand ich den Leutnant auf Seite 47 der Publikation. Da dachte ich echt, ich schaue in das Gesicht meines Großvaters, der aber zu dem Zeitpunkt dieser Aufnahme eine Wehrmachtsuniform trug.
Ich hab da echt noch mal genau hingeschaut, und musste den Kopf schütteln.
Für diese Bildauswahl verdient der Autor schon einmal die volle Punktzahl.
Die Kapitel des Buches umfassen folgendes:
Nach einer kurzen Einführung behandelt Kapitel I. den Bürger in Waffen. Kapitel II Die Rote Armee als solches. Kapitel III. Abzeichen und Waffenfarbe, Kapitel IV die Bekleidung, Kapitel V Ausrüstung und Bewaffnung, Kapitel 6 Die Soldaten der Roten Armee.
Das Buch schließt mit einer Fotogalerie und Bildern von Veteranen der Roten Armee.
Im Buch selbst sind sehr viele Originaldokumente abgedruckt. Man findet Abbildungen von Orden und Feldzugsmedaillen, neben Gardeabzeichen und Dokumenten. Ein wirklich hochinteressanter Mix.
Es gibt aber auch Übersichten zur Stärke und Bewaffnung einer Schützendivision, zu Waffen, zu Artilleriegeschützen und Panzern. Selbst die unterschiedlichen Funkgeräte werden vorgestellt.
Kapitel III, Abzeichen und Waffenfarben, ist „bunt“. Man vergisst ja häufig, dass selbst auf erdfarbenen oder grauen Uniformen Unterscheidungen zu finden sind, die den Träger dann letztendlich auch individualisieren bzw. ihn zu einer Gruppe zugehörig machen.
Alleine die Übersichten der Achselklappen sind schon sensationell. Das Thema Bekleidung zeigt die unterschiedlichen Helme, Mützen, Kappen im Original.
Ebenso wie die verschiedenen Uniformen und Uniformfarben, die ja in der Roten Armee stark zwischen grünlich und erdfarben, zwischen Winter- und Sommeruniformen, variiert haben. Jeder Modellbauer, Uniformmaler und historisch Interessierte wird da auf seine Kosten kommen.
Dargestellt werden hier sehr viele Originalstücke, von der normalen Uniform des Rotarmisten bis zur Offiziersuniform.
Auf Seite 74 und 75 sind alleine 14 verschiedene Hosenfarben vorgestellt!!!
Die persönliche Ausrüstung und die Handwaffen werden umfassend vorgestellt.
In Kapitel VI, Soldaten der Roten Armee, werden Modelle im Stil von Reenactern in Farbfotografien vorgestellt, die entsprechende Uniformen tragen, und dabei spezielle Soldaten namentlich benannter Einheiten symbolhaft darstellen. Der Soldat wird dabei mindestens auf einer Seite, teilweise auch auf zwei Seiten in Front-, teilweise auch in Rückansicht gezeigt.
Das Buch hat dann insgesamt 176 Seiten und der Kauf ist definitiv ein MUSS, für alle die, die sich einen Überblick über russische Uniformen verschaffen wollen, und nicht der russischen Sprache mächtig sind.
Kann man diese, dann gibt es natürlich noch weit detailliertere Bücher.
Keine Frage.
Ich würde aber definitiv sagen, dass sie sich mit dem Erwerb dieses Buches im Grunde fast alle Uniformpublikationen zur Infanterie der Roten Armee aus dem Hause Osprey sparen können.
Na und das sage ich jetzt, obwohl ich bekennender Osprey Fan bin.
Ich hoffe, ich habe Sie jetzt mit den paar Zeilen neugierig gemacht.
Kaufen Sie das Buch, und Sie werden mir recht geben.
Da bin ich mir sicher.
It may surprise you, because it is a standard, relatively inexpensive, book to be ordered from all booksellers you know.
So nothing special, you might think.
It is the work of Philippe Rio, The Red Army. Uniforms, equipment and armament 1939-1945, published in 2013 in the Motorbuch Verlag.
Can only recommend it to any collector or museum that deals with this matter.
Unfortunately, the Navy is not included but you can not have everything. „
Minimum !!!!
Shocking, but true.
But now I have to emphasize and point out that I’m not necessarily the biggest fan of the Red Army.
For me it is one of the main armies of the Allies of the Second World War and must therefore be considered and examined reasonably.
Best „sine ira et studio“, which still causes some readers problems today.
For me, that would even be legitimate if I look at the military history of my ancestors:
I myself am the child of a father who had to flee from West Prussia before the Red Army. His grandfather, so my great-grandfather, served, however, still in the Czarist army, because the former residence of the family still belonged to Russia.
The other family side in turn marched in the imperial army of Germany and later in the Wehrmacht.
Unfortunately, too often, through my personal favorite neighborland, France, which, ironically, was the residence of the ancestor of the family: he was an Alsatian.
My father was with the Bundeswehr in France.
But for a completely different purpose. A positive one.
At the beginning of the 60s he was a Grenadier in the german Bundeswehr; and at Lyons there was a joint maneuver of German and French forces. He was there.
Fortunately, times are changing.
I’ve done this family history consciously, so you can not blame me for being somehow positive.
As a West German child from the Cold War, I would even rather say that, quite the contrary.
But what made me ponder while looking through the book was the fact that up to this day the images of the Nazi propaganda, but also those of the Cold War itself, reverberate the imagination. They affect the thoughts in a terrifying way to this day.
The book contains countless original pictures of Soviet soldiers. And they are just taken out of life. They are not selected propagandistically. There are neither „subhumans“ of Nazi ideology, nor icon stylized „heroes of the Soviet Union“ to see.
You see normal boys, normal men, normal women and you think.
What a crap !!
They could have got stuck in a German, an American or a British uniform.
Yes.
These guys were – for the most part – just as poor pigs as all the soldiers who have to go to war.
Terrifying, I found the lieutenant on page 47 of the publication. He really reminds me at my grandfather, but at the time the picture was recorded grandpa wore a Wehrmacht uniform.
I’ve really looked again, and had to shake my head.
The Serschant on p. 44 looks like an American GI, and the Infantry Lieutenant on p. 43 could have ridden around Borodino with a modified uniform and a slightly different hairstyle.
The author brings us closer to the people behind this uniform, and prepares us to deal with the army even neutral.
For this image selection the author deserves the full score.
The chapters of the book include the following:
After a brief introduction, Chapter I. treats the citizen in arms. Chapter II The Red Army as such. Chapter III. Badges and Weapons, Chapter IV Clothing, Chapter V Equipment and Armaments, Chapter 6 Red Army Soldiers.
The book closes with a photo gallery and pictures of veterans of the Red Army.
The book itself contains many original documents. You will find illustrations of medals, badges, documents and so on.
A really interesting mix.
But there are also overviews of the strength and armament of a rifle division, weapons, artillery guns and tanks.
Even the different radios are explained.
Chapter III, badges and colors, is really „colorful.“ One often forgets that even on earth-colored or gray uniforms distinctions are to be found, which then ultimately also individualize the wearer or make him a member of a spezial unit.
Alone the overviews of the shoulder straps are already sensational. The theme of clothing shows the different helmets and caps, in the original.
As well as the various uniforms and uniform colors, which in the Red Army have varied greatly between greenish and earth-colored, between winter and summer uniforms.
Every model maker, uniform painter and historically interested will get the information he wants.
A lot of original pieces, from the normal uniform of the Red Army soldier to the officer’s uniform are shown.
On pages 74 and 75 alone 14 different trouser colors are presented !!!
Also special and camouflage clothing will be discussed.
The personal equipment and the hand weapons are comprehensively presented.
In Chapter VI, Red Army Soldiers, reenactor-style models are presented in color photographs wearing uniforms, symbolizing special soldiers of named units. The soldier is shown at least on one side, partly on two sides in front, partly in rear view.
Here a great cross section of different uniforms is presented .; and that on more than 60 pages.
The book then has a total of 176 pages and the purchase is definitely a MUST for those who want to get an overview of Russian uniforms, and who cannot speak and read russian.
If you can do that, then of course there are far more detailed books.
No question.
But I would definitely say that with the acquisition of this book, you can save almost all uniform publications on the infantry of the Red Army from Osprey.
Well, and I say that now, though I’m an avowed Osprey fan.
I hope, I have now curious you with the few lines.
Buy the book and you will agree.
I’m sure.
Dieser Artikel stammt von einer der angeschlossenen Quellen. Bitte honoriere die Arbeit der Autoren indem du ihren Webseite besuchst.
Artikelquelle besuchen
Autor: Geschichte als Hobby: Sehen – Lesen – SpielenGeschichte als Hobby: Sehen – Lesen – SpielenGeschichte als Hobby: Sehen – Lesen – Spielen
Powered by WPeMatico