Jahresrückblick 2017

Jahresrückblick 2017

Pünktlich zum Jahresende sprießen die Rückblicke auf das vergangene Jahr wieder wie die Pilze aus dem Boden. Eigentlich überlese ich derartige Artikel und Beiträge gerne, aber es haben sich einige Themen übers Jahr bei mir angesammelt, bei denen ich nicht wusste, in welchem Rahmen ich sie am Besten mal anspreche. Da kommen mir die letzten Tage des Jahres gerade recht, um einen Rückblick zu wagen.

Beginnen möchte ich direkt mit den negativen Sachen und somit meinen persönlichen

Aufregern des Jahres

Nach wie vor schätze ich unser allseits geliebtes Hobby aufgrund seines analogen Charakters. Ich kaufe physische Miniaturen, baue sie zusammen, bemale sie von Hand, wälze dicke Regelbücher, treffe mich mit anderen Menschen und spiele. Die Vorteile, die die fortschreitende Digitalisierung auch beim Hobby Wargaming mitbringt, sehe ich natürlich auch. Zum Beispiel das Teilen von Fotos und damit verbundene Ratschlägen für Verbesserungen, Aufarbeitung von Regelfragen, Fachsimpeln oder gar Videotutorials. Allen diesen Dingen stehe ich natürlich positiv gegenüber, nutze die Möglichkeiten regelmäßig. Aber es gibt da auch die negativen Aspekte. Das bei einigen die Regelbücher verschwinden und fortan nur noch auf dem Tablet nachgelesen wird, kommt für mich persönlich zwar nicht in Frage, ist jetzt aber auch kein Aufreger für mich.

Auch die steigende Zahl der verschiedenen medialen Informationsangebote zum Hobby, seien es Blogs, so wie meines, oder Kanäle auf Youtube steigern die Vielfalt und das Themenspektrum. Was mir aber sehr gegen den Strich geht, ist die zunehmende Sensationsgeilheit und Anbiederung an die breite Masse, die vor allem bei einigen der deutschen Tabletop-Youtuber zu erkennen ist. Jedes Spielsystem und jede Miniatur muss möglichst vor allen anderen vorgestellt werden. Es ist sowieso alles „cool“, was neu ist. Die Schnitte der Videos und auch die allgemeine Artikulation, lassen nicht immer auf ein eigentlich so „altbackenes“ Hobby schließen. Ich mag da romantisch veranlagt sein, aber ich mochte Wargaming und die Menschen, die dieses Hobby betreiben eigentlich immer genau deshalb, weil sich über die Jahre nicht viel verändert hat. Als Argument für eine solch hippe Berichterstattung, wird dann häufig die Rekrutierung des Nachwuchses eingestreut. Da frage ich mich immer, wie es all die Jahre bloß ohne Dreiwortsätze, spektakuläre Präsentationen und mediale Präsenz funktioniert hat, Menschen von dem Hobby zu überzeugen. Wo sind sie hin, die Leute, die anderen das Hobby mit Leidenschaft und Herzblut näher gebracht haben? Was mich persönlich aber am meisten aufregt, ist die zunehmende Selbstverständlichkeit, mit der behauptet wird, die Produktion der Youtubevideos wäre teuer und die Kosten müssen irgendwie gedeckt werden. So finden sich seit einer Weile massenweise Links und penetrante Hinweise zu Patreon und anderen Spendenportalen, eigenen Shops, eigenen Kickstartern und ähnlichem. Undenkbar, dass es tatsächlich noch Menschen gibt, die das wirklich gerne machen und das Hobby noch als Hobby verstehen. Stattdessen wird einem bei Facebook-Aufrufen, in Foren und bei betreffenden Kanälen immer wieder suggeriert, man müsse dankbar für das tolle Angebot sein. Nicht falsch verstehen: Mir ist bewusst, dass ein Youtube-Auftritt eine menge zeitlicher und materieller Ressourcen frisst, aber warum muss denn zwanghaft versucht werden, mit allem Geld zu verdienen? Die Krönung bilden für mich dann besondere Videos, die nur verfügbar sind, wenn man als „Unterstützer“ Geld spendet. Das ist nichts anderes als eine Paywall. Das sind Dinge, die ich nicht verstehen kann und weshalb ich seit einer ganzen Weile für mich entschieden habe, nur noch ausgewählte Kanäle, eigentlich fast ausschließlich englischer Herkunft zu konsumieren.

Zunehmend beobachte ich auch, hauptsächlich in diversen Facebook-Gruppen, dass politische und gesellschaftliche Themen vermehrten Einzug in unser Hobby halten. Da wird dann hier mal ganz harmlos über leicht bekleidete Miniaturen von Frauen diskutiert, während bei der 3. oder 4. Diskussion darüber, bereits erste Frauen zu Wort kommen, die sich in Tabletop-Hobbyläden diskriminiert fühlen, wenn Nerds ihnen hoffnungsvoll Spiel und Regeln erklären wollen(!!!) oder eine gewisse Miniatur viel Holz vor der Hütte hat. Das steigert sich dann soweit, dass erste Forderungen laut werden, die Miniaturenhersteller möchten sich doch bitte um ein besseres Frauenbild kümmern und Hintergründe und Optik der Miniaturen, der selbstbestimmten und gleichgestellten Frau von Heute anpassen. Selbstverständlich geht es dabei um Fantasy oder Science-Fiction Systeme… Diese Diskussionen werden dabei mit einem Eifer und einer Härte geführt, dass ich nur mit dem Kopf schütteln kann. Dieses Thema steht dabei stellvertretend für viele weitere. Dabei möchte ich mich gar nicht negativ zum Thema der Emanzipation äußern, (schlimm genug, dass ich mich genötigt sehe, das noch zu erwähnen) sondern stehe einzig und allein der Diskussion im Zusammenhang mit unserem Hobby negativ gegenüber. Ich schätze das Geschwafel über Regeln, neue Miniaturen und Strategien am Spieltisch sehr und bin froh, dass zumindest in meinen Spielgruppen politische sowie gesellschaftliche Themen nicht im Zusammenhang mit unserem Hobby erörtert werden.

Um wieder auf den Punkt zu kommen: Es fiel mir sehr leicht, auch diversen Facebook-Gruppen den Rücken zu kehren und meine Hobbyrelevanten Bezugsquellen weiter einzugrenzen. Dabei ist mir abermals aufgefallen, dass das ein rein deutsches Problem zu sein scheint…

Selbstverständlich ist das alles nur meine persönliche Meinung und jedem steht es frei, diese Dinge anders zu sehen.

 

 

Es gab aber auch die

Highlights des Jahres 

Da wären zum einen meine 1200 Punkte Goblinarmee, die weiter wachsen wird und bisher in allen(!) Schlachten siegreich war. In meinem Hobbybunker steht auch noch einiges herum, um meine grünen, kleinen Fieslinge zu stärken und die 2000 Punkte zu knacken.

Kings of War, bzw. ganz allgemein der Fantasybereich haben einen großen Teil meines Jahres ausgemacht und so warten auch schon die irgendwann bereits erwähnten Zwerge sowie neuerdings auch Untote und Oger auf Farbe. In der Richtung wird also noch einiges kommen.

Walking Dead ist ebenfalls recht präsent gewesen und wurde immer mal wieder von mir ausgebaut. Hier habe ich mir selbst einen Kauf- und Malstop auferlegt, nachdem ich einen ganzen Schwung an Überlebenden fertiggestellt habe und Zombies nicht mehr sehen kann…

…Weshalb ich aktuell an der Zombicide: Black-Plague Box pinsele und zunehmend auf die Zielgerade komme…  Nach den 50 Zombies dieses Spiels, ist dann aber wirklich Schluss mit den wandelnden Toten. ?

Auch beim Geländebau hab ich einige Fortschritte vorzuweisen. So wurde beispielsweise die Waldplatte für Walking Dead fertig (Dazu wollte ich ja eigentlich auch nochmal einen Beitrag verfassen…) und einige schöne Baumbases, die aus der Waldplatte einen wirklichen Wald machen.

Zudem habe ich an meinem ersten Kickstarter teilgenommen und freue mich jetzt schon auf den November 2018. Bis dahin habe ich vor, meine Rückstände aufzuarbeiten und mich allen Miniaturen zu widmen, die ich noch hier liegen habe.

 

PS:

Bedanken möchte ich mich bei meinen beiden Spielgruppen für die vielen netten und spaßigen Tage und Abende, die es hoffentlich genauso zahlreich im kommenden Jahr geben wird.

Zu guter Letzt geht ein ganz großes Danke an jeden, der es geschafft hat, meinen Roman bis hierhin zu lesen und an jeden, der regelmäßig hier vorbeiguckt und sich meine Ausführungen durchliest. ? Einen guten Rutsch und ein Frohes Neues Jahr euch allen.

 

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Autor: Tabletop PaintworksTabletop-PaintworksTabletop-PaintworksTabletop-Paintworks

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