National Army Museum London

Heute zeige ich Euch nur ein paar wenige Bilder, mit einigen, wenigen Kommentaren. Aber ich will sie Euch nicht vorenthalten.
Die nachfolgenden Aufnahmen sind alle aus dem National Army Museum in London und stammen aus den Jahren 2004 und 2010.
In 2004 hatte ich eine noch relativ schwache Digitalkamera mit einer ziemlich geringen Auflösung. Folge war, dass ich im Museum nur einige Schnappschüsse aufgenommen hatte, und die dann auch nicht gerade gut.
Schade eigentlich.
Denn als ich in 2010 das Museum nochmals besuchte, konnte ich erneut nur ein paar Bilder aufnehmen, aber aus einem ganz anderen Grund:
Ein Mitarbeiter des Museums verbot mir weiter zu fotografieren.
Keine Ahnung, ob das Fotografierverbot auch schon in 2004 existent war. Damals hatte ich einfach Glück, aber auch wieder Pech, weil mein Fotoequipment eben noch nicht gut war.
Ich denke, ich muss da mal wieder hin, und einfach hoffen, dass diese Regelung mittlerweile aufgehoben ist.
Was mich aber damals wirklich fasziniert hatte, und das kann man dann an den Bildern auch sehen, war, das einige Figurinen in diesem Museum sehr „battle worn“, also feldmäßig, NICHT in herausgeputzten Uniformen daher kommen.
Das gilt vor allem auch für Figuren aus der napoleonischen Zeit, die ich jetzt unter anderem in diesem Bericht zeige.
Normalerweise ist man in Museen ja gewohnt, dass es so aussieht, wie auf den folgenden Bildern.
Alles schön ordentlich und sauber. Vorbildhaft in den Vitrinen zu finden. Mit entsprechenden Beschreibungen und Erklärungen.

Auch dieser Soldat einer Flankenkompanie der Engländer sieht noch richtig fesch und gepflegt aus.



Kein großes Wunder, denn die Figurine steht hier an einer Stelle im Museum, wo die Rekrutierung der Soldaten in der Heimat erklärt wird.
Natürlich kam man da herausgeputzt zum Dienst, wollte man doch junge Männer überzeugen, ihr Glück in der Armee zu versuchen. Da sollte man dann schon adrett aussehen.
Die Wahrheit sah dann allerdings anders aus.
Es ist zu vermuten, dass diese Figur einen Soldaten darstellt, der bereits erkannt hat, dass die Versprechungen der Rekrutierungsoffiziere, weiß Gott nicht stimmten, und dem die Grauen des Krieges jetzt schon allgegenwärtig waren.
Die schmucke Uniform, die man zu diesem Zeitpunkt beispielsweise in Indien getragen hat – wir befinden uns hier round about im Jahr 1800 – hat schon sehr gelitten. Verdreckt, geflickt, zerrissen. Die schmucke, zylinderartige Kopfbedeckung, verbeult und deformiert. Genauso, wie eine Uniform ausgesehen hat, wenn sie in einer Schlacht gewesen war.
Da sieht dieser Highlander auf den ersten Blick schon top gekleidet aus.

Bis man sich dann seine Gamaschen und auch die Rückseite näher betrachtet. Dreckspritzer verderben den bunten Rock.
Sergeant Charles Ewart mit dem erbeuteten Adler sieht da noch etwas frischer aus. Nun gut. Er saß ja auch normalerweise auf einem Pferd. Das hilft dann schon einmal.
Der im nächsten Bild gezeigte Offizier in Spanien scheint schon etwas länger auf den Füßen gewesen zu sein. Schauen Sie sich einmal die matschigen Schuhe und Hosen an. Da hat dann wohl auch der sehr schmucke grüne Regenschirm nicht mehr helfen können.
Die nächsten beiden Soldaten sind mein persönliches Highlight und jedem Leser der Bernard Cornwell Romane bekannt.
Zum einen erkennt man einen Schützen des 95. Regiments während der Rückzugskämpfe in Spanien bei La Coruna.

Genauso haben Sharpe und seine Jungs in der Zeit ausgesehen. Geflickte Klamotten, ein Tuch als Ohrenschutz gegen die Kälte um den Kopf gebunden. Aber Hauptsache das Schloss der Baker hat funktioniert.
Private Matthew Clay hat es noch schlimmer erwischt.

Dieser diente im 2nd Battalion der 3rd Scots Guards bei Waterloo (Hougoumont). Dummerweise war er in einen matschigen Graben gefallen. Deshalb sah er zur Schlacht dann auch so aus, wie er hier dargestellt ist.
Hätten Sie hinter so etwas einen Gardisten erwartet? Sicherlich nein. Denn wir sind da halt geprägt von den schmucken Uniformen, die wir immer bei der Geburtstagsparade der Königin oder vor dem Buckingham Palace in London sehen.
Aber so wie Clay sehen eben Soldaten im Einsatz aus, und ich finde es toll, dass dies im Museum auch so dargestellt wird.
Im Grunde ist er repräsentativ für den britischen Linieninfanteristen der napoleonischen Kriege.
Auch die anderen Figurinen im Museum wirken sehr lebensecht, wenn auch nicht so verdreckt wie die eben gezeigten.
Hier eine kleine Auswahl.
Kavallerist und Fußsoldaten – Pikenier und Musketier – der New Model Army während des Englischen Bürgerkriegs 1642 – 1651. Quasi die Geburtsstunde der modernen englischen Armee.

Nach den napoleonischen Kriegen übernahm der Sieger die Form des Tschakos der besiegten Armee. Hier ein britischer Soldat des 38. Regiments.
Na und das alles, was in irgendeiner Form mit Napoleon – VIVE L’EMPEREUR – zu tun hatte, auch einfach hipp war, zeigt das folgende Exponat. Das Skelett von Napoleons Pferd Marengo hat doch so tatsächlich die Zeit überdauert.
Aber zurück zu den Uniformen.
Ein Soldat aus den Zulukriegen, und ein Diorama zur Schlacht bei Rorkes Drift.

Der englische Tommy aus dem Ersten Weltkrieg (viel zu sauber) und ein Kavallerist aus dieser Zeit.

Und hier die grauenvolle Wirklichkeit in diesem Krieg.
MG Schützen mit Gasmasken in der Trichterlandschaft Flanderns.
So sah der englische Soldat in der Endphase des Zweiten Weltkriegs aus.
Ein Panzerabwehrgeschütz mit Besatzung irgendwo in Italien während des Zweiten Weltkriegs.

Hier noch die Uniform der amerikanischen Verbündeten.
Hobarts Funnies, die britischen Spezialpionierpanzer, in einem Diorama zur Landung in der Normandie.

Natürlich wird auch an die Dschungelkämpfe in Ostasien erinnert.

Zum Abschluss noch ein Blick auf vielleicht DAS Highlight des Museums. Das berühmte Diorama Sibornes zur Schlacht von Waterloo. Das hat jetzt auch schon fast 200 Jahre auf dem Buckel, und begeistert Modellbauer – trotz vieler Kritiken – immer wieder aufs Neue.

Mehr kann ich Ihnen von diesem Museum nicht zeigen. Aus den oben genannten Gründen.
Wichtig für viele Wargamer ist aber die Botschaft, Figuren auch gerne mal verdreckt darzustellen. Das NAM ist ja offizielles Museum der britischen Armee. Hier soll deshalb auch ein realistisches Bild gezeigt werden.
Also, wer jetzt Lust bekommt seine napoleonischen Soldaten zu verdrecken, der soll es einfach tun. Auch die offiziellen Stellen in London tun das, wie man sehen kann.
Also trauen Sie sich meine lieben Leser, und viel Spaß beim Einsauen Ihrer in stundenlanger Arbeit sauber bemalten Figuren.
The following pictures are all from the National Army Museum in London and date from the years 2004 and 2010.
In 2004, I had a relatively weak digital camera with a fairly low resolution. The result was that I had taken only a few snapshots in the museum, and then they were not doing well.
What a pity.
When I visited the museum again in 2010, I also shot only a few pictures, but for a very different reason:
An employee of the museum forbade me to continue to photograph.
No idea whether the photographing ban was already existent in 2004. At that time I was just lucky, but also bad luck, because my photo equipment was just not good.
I think I have to go back there, and I hope that this regulation is now abolished.
But what really fascinated me at that time, and that can be seen in the pictures, was that some figurines in this museum looked very „battleworn“, and NOT neat.
This is especially true for figures from the Napoleonic period, which I now also present in this report.
Normally one is accustomed in museums, that it looks like in the following pictures.
Everything is neat and clean. With appropriate descriptions and explanations.
Even this soldier of a flanking company of the british army still looks really smart and well-groomed. Not a big miracle, because the figurine stands here in a place in the museum, where the recruitment of the soldiers at home is explained.
Of course. His job was to convince young men to try their luck in the army. Then one should look already neat.
But the truth was different.
It is to be assumed that the following figure represents a soldier who has already realized that the promises of the recruitment officers were a fake, and that the horrors of war were already omnipresent.
The pretty uniform, which was worn at that time in India, for example – we are here roundabout in 1800 – has already suffered a lot. Dirty, patched, torn. The neat, cylinder-like head covering, dented and deformed. Just as an uniform had looked when you wear it in a battle.
At first sight, this Highlander looks very well dressed. Until you look at his leggings and also at his back front. Muddy plotches spoil the colorful skirt.
Sergeant Charles Ewart with the captured eagle looks a little fresher.
Well. He usually sat on a horse. That maybe helps in some cases.
The officer in Spain you see in the next picture seems to have been on his feet for some time. Look at the muddy shoes and pants. Also the very beautiful green umbrella can no longer help in such circumstances.
The next two soldiers are my personal highlights and known to every reader of the Bernard Cornwell novels.
On the one hand, one recognizes a rifleman of the 95th Regiment during the retreat in Spain at La Coruna.
In the same way, Sharpe and his guys appeared in the Peninsula War. Patched clothes, a cloth as an ear protection against the cold tied around the head. But hopefully the Baker rifle made it’s job.
Private Matthew Clay got it even worse. He served in the 2nd Battalion of the 3rd Scots Guards at Waterloo (Hougoumont). Unfortunately, he had fallen into a muddy ditch. That is why he looked at the battle as it is presented here.
Would you have expected a guardsman in such a shape?
Certainly not. Because we are stuck in the stylish uniforms we always see at the Queen’s Birthday Party or in front of Buckingham Palace in London.
But just like Clay, soldiers looked in battle, and I think it’s great to show that appearance in the museum.
He is, in fact, representative of the British line-infantry of the Napoleonic Wars.
Also the other figurines in the museum seem very life-like, if not as filthy as the ones just shown.
Here is a small selection.
Cavalry and foot soldiers – pikemen and musketeer – of the New Model Army during the English Civil War 1642 – 1651. The birthday of the modern English army.
After the Napoleonic Wars the style of the shakos of the defeated army were adopted from the victor. You see a British soldier of the 38th Regiment.
Napoleon’s horse Marengo has indeed lasted so much the time, but only as a skeleton.
But back to the uniforms.
A soldier from the Zulu War, and a diorama to the battle of Rorkes Drift.
The english Tommy from the First World War (much too clean) and a trooper from this time.
And here the horrible reality in this war.
Soldiers and their machinegun wearing gas masks in the trenches of Flanders.
The English soldier looked like this in the final phase of the Second World War.
An AT-gun with crew somewhere in Italy during the Second World War.
Here also the uniform of the american allies.
Hobart‘s Funnies, the British special pioneer tanks, in a diorama of the Normandy landing.
Of course, the jungle battles in East Asia are also remembered.
Finally, take a look at perhaps the highlight of the museum. The famous diorama of the Battle of Waterloo. Nearly 200 years old, but still great. A real inspiration for collectors and wargamers.
I can not show you more of this museum. For the above mentioned reasons.
Important for many wargamers is however the message: Yes, you can show soldiers also in „battleworn“, ragged uniforms. That’s war.
The NAM is an official museum of the British army. Here, a realistic picture is also to be shown.
So, whoever wants to get his Napoleonic soldiers to be filthy, he’s supposed to do it. The officials in London do the same, as you can see.
So my dear readers, have fun to get your figures dirty. The same figures you’ve painted so nice and neat in hours of work.
Amuse yourself!

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