Omaha Beach – WN 71

Omaha Beach – WN 71

Die Widerstandsnester 71, 72 und 73 bildeten zusammen eine starke Verteidigungsstellung, welche das rund 1.800 Meter lange Tal und die Straße vom Strand nach Vierville-sur-Mer sicherte.

Blick kurz nach dem D-Day vom WN 72 zum Plateau und dem WN 71
Blick vom WN 71 hinunter ins Tal und hinüber zum WN 73

Das Widerstandsnest 71 lag im Westen des Plage d‘ Or, oberhalb der Klippen auf einem 44 m hohem Plateau und östlich der Straße nach Vierville-sur-Mer. Der Zugang zu diesem Widerstandsnest erfolgte über Hamel-au-Pretre, einem Weiler am Rand von Vierville. Aufgabe der Stellung war es, Infanterie und leicht gepanzerte Ziele zu bekämpfen und das Feuer der im Hinterland stationierten Artillerie zu lenken.

Am östlichen Rand des WN 72

Bewaffnung:

  • 2 x 8cm Granatwerfer 34
  • ca. 9 x MG-34
  • Minenfeld 39 vor den Klippen

Einige Quellen sprechen zudem von einer 75 oder 45mm Feldkanone in einer offenen Stellung am Rande des Plateaus. Doch neuere Quelle erwähnen dieses Geschütz jedoch nicht.

Besatzung

Teile der 11. Kompanie, 3. Bataillon / Grenadier-Regiments 726
Das 726 GR war von der 716 Infanterie Division an die 352 Infanterie Division temporär unterstellt worden, da es kurz vor dem D-Day zu einer Umgruppierung in dieser Region gekommen war. Die 11. Kompanie, mit der Kompanie-Führung in Vierville, verteilte sich auf WN 71, 72 und 73. Man kann wohl davon ausgehen, dass jedes Widerstandsnest mit jeweils einem der drei Züge der Kompanie, also rund 30 Soldaten bemannt war.

Stellungen

(1) Die beiden 8 cm Granatwerfer waren in keinem Tobruk, sondern nur in offenen, leicht verstärkten Feldstellungen positioniert.

(2) Je ein Tobruk vom Typ Nr. 1699 mit MG-34 sicherte die östliche und die südliche Flanke des Widerstandsnestes.

(3) Die Straße nach Vierville-sur-Mer wurde durch einen Vf Doppelscharten-MG-Stand kontrolliert, der in die Seitenwand des Plateaus eingelassen worden war. Hier hatte man vermutlich ein oder zwei MG-34 installiert.

(4) Neben den beiden MG-Tobruks und den beiden Doppel-MG-Ständen gab es fünf weitere MG-Positionen in offenen Stellungen, wohl teilweise mit Wellbach-Überdachung, die am Rand der Klippen mit Blick auf den Strand eingerichtet worden waren.

(5) Auf der Vorderseite, also Richtung Meer, befand sich eine B-Stelle mit einer ungewöhnlichem Doppel-Scharte, die auch als MG-34-Stellung diente. Es handelte sich nicht um einen Regelbau (RB), sondern eine Sonderkonstruktion (SK). Die B-Stelle verfügte über einen kleinen Eingangsraum, einen Unterstand sowie einen Gang, der zu einem Kampfraum führte, der über zwei seitliche Scharten verfügte. Von diesem Bunker wurde die 3. Batterie II. / 352 Artillerie Regiment gelenkt. Durch Scharten konnte außerdem der Strand in Richtung Osten und Westen unter Beschuss genommen werden. Aufgrund der hohen Vegetation bei meinem letzten Besuch, war der Bunker kaum zu entdecken.

(6) Einziger Mannschafts-Bunker in diesem WN war ein feldmäßiger Unterstand mit Munitionsnische und einem Raum mit einem Wasserreservoir. Im Raum des Unterstandes gab es vermutlich einen gasdichten und druckfesten Ofen Wt 80 k. Der Unterstand verfügte über 2 kleine Fenster, die evtl. auch als Notausstieg genutzt wurden. Der Wassertank konnte 1.700 Liter aufnehmen. Bei meinem letzten Besuch war der feldmäßige Unterstand fast vollständig zugewachsen.

(7) Neben dem feldmäßigen Unterstand gab es noch zwei weitere leichte Unterstände, einer aus Holz und der andere befand sich teilweise noch im Bau.

(8) Drei kleine Munitionsbunker lagen im westlichen Teil der Anlage.

(9) Von der Straße führte ein unterirdischer Gang zum Plateau und verband so WN 71 und WN 72 miteinander.

Wie üblich, waren alle Stellungen und unterstände durch Laufgräben miteinander verbunden, die aber heute nicht mehr sichtbar sind.

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Autor: franktactica / FIGUREN UND GESCHICHTEN

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