
TACTICA 2023 – Präsentationen
Nach dem ersten Teaser in der letzten Woche gibt es heute den zweiten Schwung Fotos der TACTICA 2023 und auch ein paar Worte zu den einzelnen Präsentationen.
BEST OF TACTICA – Themenraum
Die Veranstaltung im Jahr 2023 stand unter dem Motto „Best of TACTICA“. Viele TACTICA-Veteranen hatten ihre alten Spieltische noch einmal abgestaubt und mit zur TACTICA gebracht. Hier nur eine kleine Auswahl dieser Perlen:
From Hell
Er ist sozusagen der talentierte Mr. Ripley des TableTop-Hobbys …Rusus! Ein Name, wie ein Markenzeichen, der für sensationelle Spieltische und innovative Spielregeln steht. Bei Thomas wird jede Spielplatte mühsam und detailverlieb von Hand geklöppelt und auch die Regeln sind häufig Marke Eigenbau. In diesem Jahr präsentierte er im Rahmen der „Best of…“ einen weiteren TACTICA-Klassiker, Jack-The-Ripper „From Hell“. Cool auch die passende Kleidung zum Spiel, welche sich der fröhliche Rheinländer übergestreift hatte. Ich bin sicher, mittlerweile sitzt er schon wieder im Hobbykeller und schnitzt an einer neuen Sensation.

DUST 1947 – Stalingrad
Noch einmal Stalingrad, aber diesmal im Jahre 1947. Der Krieg ist nicht vorbei. Alientechnologie wurde entdeckt und neue Waffen entwickelt. Weird War? Korrekt! Dieser alte TACTICA Klassiker fand zu Recht den Weg zurück zur TACTICA und gehört wahrlich zum BEST OF aus dem schier unendlichen Repertoire von Frank Bauer. Gespielt wurde mit den DUST-Regeln, dem alternativen WWII-System, mit Kampfläufern, Laserwaffen und (natürlich!) Nazizombies. Die Platte muss man sich als Besucher erst einmal erarbeiten. Es gibt dermaßen viel zu sehen und zu entdecken, dass ein Spieltag dafür kaum ausreicht. Highlight der Präsentation ist natürlich das Weathering, dass ich bisher bei keiner Spielplatte in dieser Perfektion gesehen habe. Großes Tennis, wie Herr Bauer sagen würde.

Night Raid
Und noch ein „Best of…“: Thorsten, Ivan und Hendrik von den Wardogs Hannover/Rheinland präsentierten ihren spektakulären Night Raid mit 20mm Figuren und dem Spectre Operations Regelwerk. Also wenn jemand Spieltische in der Qualität von Museums-Dioramen baut, dann wohl diese Herren. Ich bin jedes Mal wieder begeistert und erforsche mit der Kamera jeden Winkel und jede Perspektive. Und dann noch alles in meinem Lieblingsmaßstab 1/72! Ich habe mir in diesem Jahr fest vorgenommen den Realismus ihrer Präsentationen genau zu studieren und dann natürlich schamlos zu kopieren.

CONGO – Der Schatz des MAKOKO MBE
Der Spieltrieb Frankfurt (Frank. Martin, Bernhard, Matthias, Roswitha und Kerstin), auch wieder so ein Urgestein der deutschen TableTop-Szene, präsentierte ein weiteres Mal seine Congo-Platte. Aber in diesem Jahr natürlich alles nach dem Motto „Höher, schneller, weiter“. Die Platte wurde in alle Richtungen ausgebaut und es gab jede Menge neue Geländeteile zu entdecken. Allen voran natürlich die geheimnisvolle Tempellandschaft. Das Regelwerk „Congo“ versucht durch seine Aufmachung und die Regeln jedes Spiel in so eine Art kolonialen Roman zu verwandeln. Dazu gehört auch eine stimmungsvolle Einführung in das Szenario…und das geht so:
Sir Henry überkam das heftige Bedürfnis, seinen Schnurrbart zu zwirbeln, wie immer, wenn er Lady Agatha gegenübersaß. Er räusperte sich „Ich fasse also zusammen: Sie schlagen vor, dass wir beide unsere gesamten Vermögen riskieren, um damit eine Expedition in den Kongo zu finanzieren?“ „Ich würde es eher eine Schatzsuche nennen – ein Abenteuer“, unterbrach Lady Agatha. „Ein riskantes und überaus fragwürdiges Unternehmen, bei dem wir es mit Dschungel, Hitze, Feuchtigkeit, Krokodilen, Gorillas, wilden Menschenfressern und wer weiß was sonst noch zu tun kriegen. Und das Alles, um so ein Dingsbums zu suchen?“ konterte Sir Henry. „Den Schatz!“ entgegnete Lady Agatha. „Dieses angebliche Artefakt des Makobe?“ fragte Sir Henry. „Makoko M-Be“, verbesserte sie. Sir Henry seufzte. „Und der einzige Beweis für die Existenz dieses Schatzes ist dieser Zettel?“ Er tippte mit dem Zeigefinger auf das Blatt Papier, das zwischen ihnen auf dem Tisch lag. „Die Schatzkarte!“ Lady Agathas blaue Augen strahlten. „Und diese Karte, die aussieht, als hätte ein Kind sie zeichnen können …“ bemerke Sir Henry. „Es ist ein rotes X darauf, welches den Standort des Schatzes markiert“, sagte sie, so als würde das die Authentizität der Landkarte hinreichend begründen. Sie war so naiv, fand Sir Henry, doch bei dem Anblick ihres hübschen Näschens zuckten seine Barthaare. „Und Sie haben die Karte von jener dubiosen Person?“„Ich habe sie in einer Hafenkneipe einem französischen Matrosen abgekauft“, erklärte Lady Agatha. „Ausgerechnet einem Franzosen!“, stöhnte er. „Liebe Agatha, das ergibt doch keinen Sinn!“ Sie lächelte und bei diesem bezaubernden Anblick zwirbelte er heftig an seinen Schnurrbartspitzen, denn er konnte diesen Drang nicht mehr zurückhalten. „Mein lieber Henry. Ich habe Sie nicht gefragt, ob dieses Unternehmen sinnvoll ist, sondern ob Sie mitkommen.“ Sir Henry atmete tief ein und streckte seine drahtigen Körper. „Was für eine Frage, Lady Agatha! Natürlich bin ich dabei!“

Also, ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich packe schon mal meinen Schrankkoffer und setzte meinen Tropenhelm auf. Bitte mehr davon Spieltrieb Frankfurt!
Nec pluribus impar
Und nun zu den Kurpfalz Feldherren, die so zahlreich sind, wie eine irische Großfamilie. Häufig begnügen sich Jürgen, Stefan, Sven, Patrick und Ullrich auch nicht mit einer Präsentation, sondern haben mindestes zwei am Start und mischen dann auch noch rechts und links an anderen Spieltischen mit. Doch trotz dieser Mafia-Struktur, gibt es immer perfekt inszenierte Szenarien und das in jeder erdenklichen Epoche und jedem Genere. Und egal ob Großschlacht oder Skirmish, sie können beides. In diesem Jahr hatten Jürgen und Stefan einem alten Präsentations-Klassiker neues Leben eingehaucht. Es hieß mal wieder „Nec pluribus impar“ (Wahlspruch des Sonnenkönigs Ludwig des XIV. von Frankreich). Das Leib- und Magenthema der Kurpfälzer, der spanische Erbfolgekrieg, bildete die Kulisse für ihrer Spielplatte, welche die Teilnehmer zum Kriegsschauplatz Flandern entführte. Mit vermutlich tausenden genial bemalten 10mm Figuren wurde am Wochenende vermutlich so mache Schlacht geschlagen.

Asterix – Der Kampf der Häuptlinge
„Wir befinden uns im Jahre 50 v.Chr. Ganz Gallien ist von den Römern besetzt… Ganz Gallien? Nein! Ein von unbeugsamen Galliern bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für die römischen Legionäre, die als Besatzung in den befestigten Lagern Babaorum, Aquarium, Laudanum und Kleinbonum liegen…“ Wieder präsentierten Ingo und Björn Abenteuer mit dem listigen, kleinen Gallier und seinen vollschlanken Freund. Und natürlich gab es wieder einiges an neuen Figuren und Szenen zu entdecken. Ich glaube, diese geniale Spielplatte des berühmten Gallischen-Dorfes hat mittlerweile das Herz von allen TACTICA-Besuchern erobert und wird bestimmt nicht das letzte Mal den Weg zur TACTICA gefunden haben. Gespielt wurde übrigens mit 28 mm Figuren und den Congo-Regeln.

Die Schlacht bei Mikawa
Tobi kennt, zumindest hier im TableTop Norden, sicher jeder der schon einmal eine Wargaming-Con besucht hat. Seit Jahren präsentiert er unermüdlich Spieltische zu jedem Genere und jeder Epoche. In diesem Jahr gab es im Rahmen des Themenraumes einen seiner alten Klassiker zu sehen, die Schlacht bei Mikawa. Der Samurai Uesugi Kenshin musste sich nach einer verlorenen Schlacht in ein Dorf in der Nähe von Mikawa zurückziehen. Die Mönche des dortigen Klosters gewährten ihm Unterschlupf, da Bokuden Zuji, der Oberste des Klosters, ihm noch einen Gefallen schuldete. Nun sind aber die Truppen von drei Samurais der Gegenseite bei der Ortschaft angekommen. Li Naotaka, Kato Kyamosa und Nabu Nabunao wollen den Kopf von Uesugi Kenshin. Zahlenmäßig unterlegen und mit einem Teil nur Bauernmiliz auf ihrer Seite versuchen die Verteidiger einen letzten Widerstand zu organisieren. Gespielt wurde mit 28 mm Figuren und den Triumph & Tragedy Regeln von Björn.

Battlestar Galactica – Blood & Steel 2
Als alter Star-Wars Nerd schaut man immer etwas abschätzig auf den 80er Klassiker Battlestar Galactica, wenn das Ganze aber von Mechworld präsentiert wird, dann ist das natürlich etwas völlig anderes. Ich liebe nicht nur diese coolen, von unten beleuchteten Spieltische, sondern auch die Modelle, in denen ebenfalls viel Technik verbaut wurde. An dieser Stelle ein dickes Lob an die unermüdlichen Full Thrust – Mitstreiter Stephan, den anderen Stephan, Sascha, Christian und den anderen Christian. Hier noch einmal der sehr schöne Szenario-Text: „Es tobt der erste Cylonenkrieg. Die Menschen der 12 Kolonien liefern sich blutige Schlachten mit ihrer eigenen Schöpfung, intelligenten humanoiden Robotern. Herzlich willkommen in einem der blutigsten Konflikte in den die menschliche Rasse je verwickelt wurde. Wir führen Euch in eine epische Schlacht gegen die bösartigen Cylonen. Begleitet Lieutnenant William „Husker“ Adama auf eine seiner schwersten Missionen und werdet der Retter der 12 Kolonien. Schließ Dich der Flotte an und zeig den Toastern wo der Servo hängt.“ Mehr Info findet ihr unter: www.mechworld.de

Der Kampf um Joshida
In einem anderen Leben wäre er sicher Samurai-Schwertmeister geworden, denn Vasa hat nicht nur schon an vier TACTICA Samurai-Präsentationen mitgewirkt, er hat auch die alten „This Very Ground“ – Regeln aufgebohrt und selbst entwickelte Mechaniken eingebaut. Anlässlich des Themenraumes BEST OF war es natürlich keine Frage, dass er seinen wunderschönen Spieltisch „Kampf um Joshida“ noch einmal wiederbelebt hat. Es ist der Beginn der Sengoku-Zeit im westlichen Japan. Die Mori-Clan versucht sich als einer der stärksten Clans in der Umgebung zu etablieren. Die Amako Clan hat seine eigenen Ideen, wie die politische Situation aussehen sollte. Der Konflikt ist unvermeidlich …

Test your Honour
Mit den Regeln „Test of Honour“ sollten Spieler an meiner alte Spielplatte ihre eigene Ehre testen. In insgesamt 13 (mein neuer Rekord) Partizipation-Spielen ging es hoch her in meiner alten Samurai-Burg. Im ersten Szenario mussten Ninja über die Burgauer klettern, sich zum Torhaus schleichen oder metzeln und dort das Tor für die wartende Verstärkung öffnen. In der oberen Ebene der Burg mussten dann die Hauptleute der Wache ausgeschaltet werden. Im Inneren Burg kam es schließlich zum Endkampf zwischen Burgherren und den Schurken. Ganz herzlichen Dank an alle Teilnehmer meiner Präsentation. Ich glaube, es hat den meisten Spaß gemacht und sicher wurde der eine oder andere auch angefixt.

Weitere Präsentationen
The Big Bang
Für das sehr ungewöhnlichen Thema Hooligan Auseinandersetzungen in England der 70er Jahre gibt es doch tatsächlich auch ein TableTop-Regelwerk mit dem Namen AGGRO: 70’s Football Skirmish Rules sowie passende Figuren von Ainsty Castings. Nachdem Mario, Christian und Björn bereits im Jahr 2018 „Aufruhr in Portsmouth“ und 2019 „Streaker´s Run“ präsentierten, gab es 2023 den „Big Bang“: „Im Stadion haben die Ordner viel zu tun, während eines laufenden Matches, einen Flitzer wieder einzufangen. Auf den Straßen eskalieren derweil harte Auseinandersetzungen zweier rivalisierender Hooligan Gruppen“. Die Spielplatte und die Figuren sind einfach nur genial und in diesem Jahr sogar alles mit Bengalo-Lichteffekten und schöner Stadion-Soundkulisse. OleOleOleOle …you never walk alone.

Rohan Außenposten
Der Tabletop Nord e.V. aus Hamburg präsentierte den „Rohan Außenposten“ für Einsteigerspiele ins „Herr der Ringe“ – Tabletop-Universum. Ich war extrem positiv überrascht, diese sehr sympathischen TACTICA-Newbies kennenzulernen. Die Rohan-Spieleplatte war sehr beeindruckend und dass Fabian und Byron auch noch einen TableTop Club in Hamburg aus dem Boden gestampft haben, hat mich sehr gefreut. Die Jungs spielen dort nicht nur „Herr der Ringe“, sondern auch Star Wars Armada, A Song of Ice and Fire Tabletop, Warhammer 40k und Freebooter’s Fate. Ich habe mir fest vorgenommen, da mal vorbeizuschauen. Wer ebenfalls Interesse hat, hier die Homepage zum Club: https://tabletop-nord.de/

Rangers of Shadow Deep
Der Autor von Frostgrave, Joseph A. McCullough, hatte bereits Ende 2018 ein neues System mit Namen Rangers of Shadow Deep auf dem Markt gebracht. Mittlerweile ist auch eine deutsche Version auf dem Markt. Das Schöne an diesem System ist, dass das Ganze allein oder kooperativ gespielt werden kann. Das heißt, der oder die Spieler treten gemeinsam gegen die „KI“ an, wobei viele Anleihen am Regelwerk Frostgrave gemacht werden. Eric, Alexander, Mike, Richard und Dennis (MSP e.v. Märkische Schlachtfelder) dachten sich, so ein Regelwerk verdient eine imposante Spielplatte. Gesagt, getan. Diese vom Meer umtobte Felseninsel ist ein echter Hingucker und ein Leckerbissen für jeden Modellbaufan. Das Heißluftballon-Piratenschiff mit Dampfmaschinenbetrieb hatte sogar eine maschinelle Dampfentwicklung eingebaut (die aber aufgrund des Rauchmelders über der Spielplatte ausgeschaltet blieb). Es gab außerdem noch Lichteffekte und auch die Bemalung war vom Allerfeinstem. Eins plus mit Sternchen!

Marengo 1800
Und wieder einmal waren Dirk und Karl-Heinrich mit wahren Napoleonischen Heerscharen und dem Regelwerk „Black Powder“ unter dem Arm von Berlin nach Hamburg zur TACTICA gereist. In diesem Jahr ging es in die Anfangsjahre der Napoleonischen Epoche, nach Marengo. Hier in Norditalien wurde am 14. Juni 1800 nicht nur eine Schlacht geschlagen, sondern auch der kulinarische Klassiker „Huhn Marengo“ kreiert. Napoleon war außerdem so begeistert von seinem Sieg über die Österreicher, dass er auch noch sein Pferd Marengo nannte. Es wurde als schnell, geschickt, mutig und vor allem schussfest beschrieben, denn das arme Pferd wurde ganze achtmal in der Schlacht verwundet! Noch heute kann man sein Skelett in London im National Army Museum bewundern. Die Platte war in meinen Augen die bisher beste der beiden Berliner.

Sturm auf Harrenhall
Die Frankfurter Partisanen (die mittlerweile nicht mehr in Frankfurt beheimatet sind) sind einige der „First Born“ wie ich sie nenne, also TACTICA-Teilnehmer der ersten Stunde. Die Jungs sind eigentlich seit Jahren auf das Thema Napoleonische Kriege eingeschworen, aber sie können auch Fantasy. Das stellten sie mit dem Sturm auf Harrenhall unter Beweis, wo der Mountain und Vargo Hoat aufeinandertrafen. Gespielt wurde natürlich mit den coolen “A Song of Ice and Fire Tabletop” – Regeln und den passenden Figuren. Mit der der Festungsruine von Harrenhall auf der Spielplatte haben die Jungs außerdem gezeigt, wo der Modellbau-Hammer hängt! Hut ab!

AvG – Aliens vs. Glücksbärchies RELOADED
Die Jungs und Mädels von der Red LionCon (Maike, Elisabeth, Stephan und Gunnar) präsentieren wieder einmal ihr kooperatives Spiel „Aliens gegen Glücksbärchies“. Die Spieler mussten unter Zeitdruck ihre Missionsziele erreichen und dabei zusammenarbeiten, um die Fähigkeiten ihrer Spielfiguren optimal zu nutzen. An dieser Stelle möchte ich noch einmal auf die Red Lion Con am 25. und 26. März 2023 hinweisen. Neben der TACTICA ein weiterer Wargaming-Leuchtturm im Norden von Deutschland. Hier findet ihr alle Infos zur Veranstaltung: https://redlioncon.de/

Das Teehaus im Nebelwald
Leider konnte ich aus Zeitmangel hier keine guten Fotos schießen und habe mich deshalb einfach bei den Bildern der Präsentatoren bedient. Der Idee von Samurai meets Horror sowie der sehr schönen Spielplatte hätte ich gern mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Für diese Präsentation wurden die mittlerweile sehr beliebten „Silver Bayonet“ Regeln verwendet. Ein gutes Beispiel dafür, dass sich viele Skirmish-Regelwerke auch für andere Epochen und Genres zweckentfremden lassen. Das wäre natürlich auch etwas für meine vielen Samurai-Settings und Spielplatten und „Silver Bayonet“ habe ich eh auf meiner To-Do-Liste. Danke für diese Idee Philipp und Hans (Tabletopclub Rhein Main)!

Lost in Space (Hulk)
Diese „Lost in Space“ Spielplatte war bemaltechnisch vom Feinsten. Das Ganze war ein Horror-Survival Skirmish Spiel auf Basis der aktuellen Necromunda Regeln. Nicht ganz mein Genre, aber von der Machart sehr beeindruckend. Auch das Setting liest sich vielversprechend: „Nach 500 Jahre ist das gigantische Wrack genannt „Animabus Maledictis“ wieder aus dem Warp-Raum erschienen und seine Ankunft war schon immer ein Omen für kosmischen Horror & blutigen Konflikt. Schon sammeln gierige Plünderer-Gangs ihre Kräfte, um sich in die verfluchten Tiefen der zusammengepressten Masse an Raumschiff-Wracks zu wagen.“

What the builder left behind…
Ich muss gestehen, auf den ersten Blick konnte ich mit dieser vielfarbigen Spielplatte von Christoph und Markus so gar nichts anfangen. Ich habe also noch einmal in der Spielbeschreibung gestöbert und bin nun doch sehr interessiert. Die Spielplatte basiert auf dem Regelwerk „The Drowned Earth“ von James Baldwin. Das Ganze ist ein Skirmish-Regelwerk, in dem Helden und Schurken sich Gefahren der Wildnis aussetzen müssen, um Reichtümer und uralte Technologie zu erlangen! Das Regelwerk soll eine filmische Erzählstruktur abbilden, was sich schon mal gut anhört. Weiß man dann noch, in welchem Kosmos sich die Spielplatte befindet, macht plötzlich alles Sinn. Die Welt von „The Drowned Earth“ spielt auf dem Kontinent Ulaya und ist tropisch, also voller Dschungel und Sümpfe. Einst war die Welt Heimat einer großen, futuristischen Zivilisation. Ihre Städte umspannten den Globus, und sie begannen, das Sonnensystem zu erobern. Eine schreckliche Katastrophe beendete diese Zivilisation. Jahrhundertelang eroberte die Natur die Erde zurück, prähistorische Monster beherrschten die Wildnis, während die Überlebenden der als „Das Ereignis“ bekannten Katastrophe ums Überleben kämpften. Jetzt ist eine neue Zeit angebrochen. Der zerbrechliche Schimmer der Zivilisation hat begonnen zu leuchten, und der Kampf ist darüber entbrannt, wer das Wissen kontrollieren wird, welches in den Ruinen der antiken Welt verborgen ist. Klingt spannend!

Stalingrad 1942
Das dynamische Duo Björn und Sven war in diesem Jahr mit Stalingrad 1942 am Start. Wie schon im letzten Jahr wurde mit 1/72 Figuren und dem Regelwerk Battlegroup gespielt. Die schöne Spielplatte hatten Björn und ich schon einmal vor Jahren für einen TST gebastelt, nun wurde alles noch einmal überarbeitet und hübsch-hässlich gemacht …Stalingrad-Style halt. Schon die Spielbeschreibung klingt nach einer filmreifen Präsentation: „Die Wehrmacht versucht mit allen Mitteln, die Stadt zu erobern. In unermüdlichen Angriffen, die von enormen Verlusten begleitet werden, versucht sie die Wolga zu erreichen. Die Stadt schmiegt sich 35 km lang, von Nord nach Süd, an den Fluss. Das Ziel ist es, die Nachschubrouten, die diesen Strom hinaufziehen, abzuschneiden. Die Stadt hat also eine gewisse strategische Bedeutung. Je länger die Schlacht dauert desto brutaler und rücksichtsloser werden die Kämpfe geführt. Jeder Meter wird umkämpft. Es erweckt den Anschein, dass Stalingrad inzwischen nur das Prestigeobjekt zweier Diktatoren ist, für die ein Menschenleben nichts zählt“. Ich warte zwar noch auf die Zusammenfassung in der Wochenschau, aber ich bin sicher, dass hier einige Würfel heißgerollt sind und so manches Maßband vor Aufregung zusammengezuckt ist. Männer ich bin stolz auf euch!

God of Monsters
Irgendwie hatte ich diesen Knaller von Udo und Markus vorab gar nicht auf dem Schirm. „Große Viecher kämpfen gegeneinander in einem eigenen Spielsystem“, so die Ankündigung. Aber das Gezeigte hatte dann doch eher gigantische Dimensionen. Hier waren sie also, meine „Helden“ der Kindheit! Godzilla, Gamera, Jiggar und Co. Ich mochte vor allem die tollen, völlig sinnfreien deutschen Filmtitel der 70er, wie „Gamera gegen Jiggar – Frankensteins Dämon bedroht die Welt“. Das Film-Genre „japanische Monster“, eine Entwicklung aus der Angst vor „Der Bombe“, ist bis heute nicht totzukriegen. Die Spielplatte war echt innovativ und in großen Teilen in mühsamer Kleinarbeit im 3D-Drucker entstanden, so übrigens auch die meisten Monster. Klasse auch das riesige Hintergrund-Poster mit der Kulisse von Tokio. Ōkina eigakan, wie der Japaner sagt (Ganz großes Kino)!

Gobopallooza
Im 41. Jahrtausend in einer Mekboy Garage… Aufgrund des Klimawandels auf Planet zx3578 ist das Pilzwachstum betroffen. Die Snotlings wachsen nicht mehr! Auch wenn die Kämpfe unter ihnen an Gewalttätigkeit zunehmen, wird keiner zu einem „normalen“ Ork. Es sind einfach zu viele und so bricht das reine Chaos aus. WHAAAAAGADAGADU! Die Spieler übernahmen bei dieser knallbunten und echt orkigen Präsentation die Kontrolle über eine Bande Snotlings und versuchten, sich einen Platz an der Tafel zu ergattern, um so irgendwann doch mal ein vernünftiger Ork zu werden. Dabei musste nicht nur Muskelkraft, sondern auch Gehirnschmalz genutzt werden, um am Ende das Ziel zu erreichen… oder zumindest zu überleben. Neben der sensationellen Spielplatte hatte der „Friesenhammer“ (Jan Peter, Andreas und Stefan) mal wieder jede Menge Technik in der Platte verbaut und so drehte und rotierte da einiges …und es gab sogar eine Seifenblasenmaschine. Echt abgefahren!

Die Nacht des pelzigen Todes
Logo, hinter so einem Präsentationstitel erwartet man natürlich Werwölfe. Falsch gedacht! Es geht hier um reinstes Star Wars der ersten Generation. …vor langer Zeit, in einer Galaxie, weit, weit entfernt… (du solltest jetzt ganz automatisch die Fanfare des Opening Themes von Star Wars hören oder du bist unwürdig und die Macht ist nicht mit dir!). Mit dem brandneuem Spielsystem „02 Hundred Hours“ von Grey for Now und aus der Feder von Graham Davey, hat Gunnar das Original-Setting (2. Weltkrieg) in eine andere Galaxie katapultiert. Auf dem kleinen Mond Endor hat das Imperium einen Schildgenerator errichtet. Aber wie lange noch? Durch die Nacht schleicht eine Gruppe mutiger Ewoks. Die Spielplatte war erste Sahne (ich liebe die selbstbastelten Dschungelblätter) und das komplette Spielzubehör wurde auch gleich noch Star-Wars-mäßig neugestaltet. Gunnar ist halte Perfektionist und Experte in Sachen Modellbau. Die Macht stark in ihm ist.

Fox hunting – Get Rommel
Der dänische Club Tinsoldaten Aalborg (echte sympathische Northmen!) war auch wieder mit dabei und präsentierte ebenfalls ein Szenario nach den neuen „02 Hundred Hours“ Regeln (ich habe mir das schicke Regelwerk übrigens auch gekauft). Das Szenario ist einfach mega-cool …Rommel inspiziert den Atlantikwall in Dänemark. Und ja, historisch gesehen war er tatsächlich in Dänemark. Eines Nachts, als er in einem Hotel übernachtet, versucht eine SAS-Einheit ihn gefangen zu nehmen (Ok, das ist jetzt nicht so ganz historisch korrekt). Gleichzeitig will ihn aber auch eine kommunistische Widerstandseinheit kidnappen (jepp, auch nicht so richtig historisch). Es kommt zu einem Kopf an Kopf Rennen dieser beiden Einsatztruppen. Das Ganze war nicht nur ein sehr schönes Szenario, auch die Spielplatte hatte das richtige Flair, also Nordseeküste mit allem Drum und Dran. MEGA!

Shopping Mall
Die Mädels und Jungs von Gravity Bay präsentierten mal wieder ihr Spiel RAPTURE in der Shopping Mall. Die Platte hat alles zu bieten, was das Modellbauer-Herz höherschlagen lässt, inklusive coole 80er Jahre Neon-Beleuchtung. Jeder der Räume und Läden sowie das Foyer und der Eingang sind nur so vollgestopft mit liebevollen Details. Auch die typische Spielhalle mit den Acarde-Games der „goldene Jahre“ findet man. Immer wieder kann man etwas Neues entdecken und auch das Spielsystem und das Szenario haben es in sich. Wer mehr zu diesem Regelwerk und den Figuren wissen möchte, kann sich hier informieren: https://gravity-bay.com/de/index.html

Tobruk 1941
Auf 3,60 Metern Länge präsentieren Jörg Schilling (der deutsche Meister des Zinnfiguren-Formenbaus) und seine Freunde Frank, Michael, Alex, Dieter und Thorben ihr TACTICA-Erstlingswerk. Mit dem Regelwerk Bolt Action und 28 mm Figuren ging es nach Nordafrika. Hier wurde Tobruk, die letzte Bastion der Briten in Libyen nach Rommels Vormarsch 1941, verteidigt. Die Platte war sehr eindrucksvoll und mit unzähligen Figuren, Fahrzeugen und Geländestücken versehen. Ungewöhnlich fand ich die quadratischen Module, die in die Spielplatte eingelassen waren. So konnten einige Geländeteile, wie eine Flak-Stellung oder ein Bunker, individuell ausgetauscht werden. Coole Idee Jungs! Mein Favorit war der Hafen mit den Anlagen und dem großen Lagerhaus dahinter. Großartige Präsentation!

Auf dem Weg nach Paris / Wolfsnacht
Das deutsche Wargaming-Urgestein, die ehrenwerten Gentlemen vom THS (Bernhard, Michael, Sebastian, Axel, Heinz-Dieter und Georg (ich hoffe, ich habe niemanden vergessen?)) präsentierten zwei Szenarien mit den „Shakos & Bayonets“ – Regeln, die während des Winterfeldzuges 1813 in Russland spielten. „Napoleon hat es nicht leicht… Wir schreiben den 6. Dezember 1812. Nach dem Übergang über die Beresina verlässt Napoleon die Grande Armee und flieht mit kleiner Eskorte Richtung Paris. In dem fiktiven Szenario versuchte ein Kosakentrupp den Kaiser zu stellen“. Ein Markenzeichen des THS sind sehr große Spieltische mit extrem gutem Gelände und wunderschönen Figuren. Und wieder einmal wurde die Besucher der TACTICA nicht enttäuscht. Eine traumhafte Winterlandschaft aus Eis und Schnee, verschneite russische Dörfer und ein Segler, der im eisigen Hafen vertäut vor Anker lag. Was willste mehr? Schon beim Anblick der Platte wollte man am liebsten Handschuhe und Pudelmütze aufziehen. Chapeau meine Herren!

Optische Leckerbissen
So richtige Favoriten sind immer schwer zu benennen, aber diese fünf Spieltische waren auf jeden Fall optische Leckerbissen:
Operation Alligator
Ivan aus Dänemark (klingt schon wie ein Filmtitel) hatte nun erst das zweite Mal eine Spielplatte im Rahmen unserer TACTICA präsentiert. Aber schon jetzt hat er gezeigt, dass seine Präsentationen echter „Hot Shit“ sind. Nicht nur die Gestaltung und die Bemalung sind ganz großes Kino, auch die Präsentation ist immer stimmungsvoll und mit viel Liebe zum Detail vorbereitet.









Die Belagerung von Peking
Fünf ausländischen Legationen werden im Sommer 1900 von den aufständischen Boxer-Truppen belagert. Werden die Legationen mit ihren zusammengewürfelten Trupps standhalten oder werden die chinesischen Verbände Peking befreien…
Schon im letzten Jahr gab es von Don und Arne eine sensationelle Spieleplatte (Belagerung von Malta). In diesem Jahr wurde sogar noch einmal eine Schippe draufgelegt. Die vielen kleine und großen Szenen, die man in jedem Winkel des Spieltisches entdecken konnte, waren einfach nur großartig. Wenn man weiß, dass das komplette Gelände auch noch selbstgebaut wurde, dann kann man wirklich nur ehrfürchtig werden. Sehr cool auch die „Verschmutzung“ der Plattenoberfläche mit Ziegeln, Papier und sonstigem Müll, was sehr viel Realismus erzeugt. Gespielt wurde mit dem Regelwerk Kugelhagel und ein paar Anleihen aus „A Song of Ice and Fire TableTop“.











Die Belagerung der Hammaburg
Einer meiner Lieblingsplatten der Vergangenheit hat es auch wieder auf die TACTICA geschafft. Als alter Hamburger reizt einen bei der Belagerung der Hammaburg natürlich auch der lokale Bezug. Frank Bauer hat in Zusammenarbeit mit Patrick, Ulrich (und ich glaube auch Thomas aka Chicken) diese gigantische Präsentation auf einer Fläche von 3 x 3 Metern geschaffen. Wie bei vielen großen Spielplatten, wurde gleich zwei Szenarien parallel angeboten, eine Großschlacht und ein Skirmish. Im Jahre 845, als Hamburg noch eine kleine und unbedeutende Siedlung namens Hammaburg war, segelten die Wikinger aus Dänemark die Elbe hinauf und überfielen die sächsische Ansiedlung. Dieses historische Ereignis diente uns als Vorlage für die Präsentation. Gespielt wurde mit dem Swordpoint- und SAGA-Regelwerk.














Raid on Longfall
Eine richtig schön stimmige Piratenplatten wurde uns mit „Raid on Longfall“ von Birk und Matthieu präsentiert. Das Ganze war ein durch Freebooters Fate inspiriertes Abenteuerszenario, bei dem 1-3 Spieler sich mit ihrer kleinen Piratenmannschaft daran versuchten, in einem Hafenviertel von Longfall große Beute zu machen. Die Platte hatte einfach all das, was man so von einem Piratennest der Karibik erwartet. Neben dem großen Schiff im Hafen, gab es Spelunken und eine Bootswert, um nur ein paar der vielen kleinen großartigen Szenen zu nennen.










The Game is afoot
In THE GAME IS AFOOT ging es darum, mit bekannten Charakteren des 19. Jahrhunderts knifflige Kriminalfälle zu lösen und spannende Abenteuer zu bestehen. Kling gut, war aber tatsächlich sensationell! The game is afoot ist ein Satz, der oft Sherlock Holmes zugeschrieben wird und so viel wie „Das Spiel ist im Gange“ bedeutet. Daniel und Denis haben mit dieser Präsentation perfekt das viktorianische London eingefangen. Leider konnte ich das Spiel nicht testen, aber die Idee hört sich unglaublich interessant an. Es ist ein selbst entwickeltes System, mit einer Mischung aus Tabletop, Rollenspiel und Adventure…








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Autor: franktactica / FIGUREN UND GESCHICHTEN
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