Opa muss reisen…über die Ostsee (2)

Die nächste Station war Klaipeda, das ehemalige deutsche Memel.
Klaipeda ist der größte litauische Ostseehafen und liegt im Kurischen Haff unmittelbar gegenüber der Spitze der Kurischen Nehrung.
Die Altstadt wurde teils ganz hübsch wieder hergerichtet, aber die Folgen von sechs Jahren Krieg und 55 Jahren Kommunismus sind häufig noch immer gegenwärtig.


Hier mal ein Beispiel…

…und hier das Gegenteil.

Insgesamt wirkt die Altstadt merkwürdig…streng. Nur wenige gastliche Stätten laden zum Verweilen ein. Gerne hätte ich hier einen einheimisches Gerstensaft getrunken, doch leider fanden wir kein offenes und einladendes Gasthaus (ja okay: es war Vormittags, aber ich bin im Urlaub…)

Dabei sah das schon sehr verheissungsvoll aus.
Ich versteh zwar kein Wort Litauisch, aber  zwei Rittersmänner die Kartuschen knallen lassen, trinken in meiner Vorstellungswelt doch keinen Smoothie ?!

Tja und wenn ich denn schon mal hier bin, so dachte ich, kümmere ich mich auch um meine hiesigen Fans.
Drum habe ich ein örtliches Marketingbüro mit einer kleinen Kampagne beauftragt.
„Ich mache Figuren“ schrieb ich.
Anscheinend also Ausdruckstanz, jedenfalls sah das Plakat so aus.
Ich habe mich dann klammheimlich wieder aufs Schiff verdrückt und war für den Rest der Reise inkognito.

Wahrscheinlich hätt´ich sonst noch singen müssen…oder kochen.

Interessant:
Es leben hier immer noch Nachkommen von Deutschen.
Der hier zum Beispiel, im örtlichen Tiefbauamt.

Vielleicht warn´se beim Beschildern aber nur stramm wie die Ritter oder so…

Very famous:
Ännchen von Tharau.
Gedichtet von Simon Dach.
Ich dachte immer, der war Brauer, weil in Berlin-Friedrichshain eine ganze Strasse voller Kneipen nach ihm benannt ist.

Reisen bildet.


 Fand ich sehr putzig…

Und natürlich habe ich auch ein Andenken geschossen.
Hier an der Ostseekpüste ist praktisch alles, was nicht aus Eisen oder Plastik ist, aus Bernstein. Gibt´ s hier für´n Appel und ´n Ei.

Würfel ! Ganz stilecht beim nächsten Saga…

Sind übrigens handgeschnitzt. Merkt man beim würfeln. Hihi…

Vielleicht komme ich in 10 Jahren noch mal her.
Dann ist hoffentlich das Museum an der Stelle der alten Ordensburg fertig.

Weiter ging es nach Riga, der Hauptstadt Lettlands.
Riga, 10°. Die Sonne brennt.
Dank Drei-Wetter-Taft und vier Pullis konnte man zu Fuß durch die Altstadt (zeitgleich jammerten Bekannte aus Köln über mörderische 29° am Rhein) ohne sich den Hintern abzufrieren. Wir wollten Segway fahren und hatten eine Tour gebucht.


Rigas Altstadt besitzt eine phänomenal große Anzahl an Kirchen undzwar sowohl protestantisch, als auch katholisch und orthodox.

Und die Altstadt ist absolut sehenswert.

Man merkt deutlich, hier haben die Leute mehr Geld als in Klaipeda. Man sieht es an den Geschäften, den Autos und den Menschen.

Manch nettes Lokal lud auch hier zum Verweilen ein (zumindest waren sie schon geöffnet) und abendlich herrscht hier gewiss ein reges Treiben.

Auch Riga wurde am Ende des 2.Weltkrieges weitgehend zerstört und auch hier war ich erstaunt, wie schön und originalgetreu es wieder aufgebaut wurde (so weit ich das beurteilen kann).


Wahrzeichen der Stadt:

Die Rigaer Strassenmusikanten

Ja ich weiss. Gegen die Sonne…

Und das hat mich, wie schon in Danzig, so erstaunt: Man steht hier zu der Vergangenheit, die über weite Strecken unter deutschem Einfluss stand (litt).

Hätten wir Deutsche – unter umgekehrten Vorzeichen – ebenso gehandelt ?
Ich zweifle manchmal daran…

Andererseits – das Gebäude steht übrigens gleich daneben – läßt der
Lette in Sachen Geschichte durchaus mal Fünfe gerade sein. Rechts sehen wir das Museum der Okkupation.
1940-1991.
Russen, Deutsche, wieder Russen.
Egal, alles Besatzer.
Ich war nicht drin, hoffe aber, dass die Ausstellung ein klein wenig differenzierter daherkommt.

Immer wieder geht hierzulande die Mär, osteuropäische Banden vergriffen sich an hochwertigen deutschen Markengefährten, wobei sie höchst eloquent, modernste Sicherheitsvorkehrungen findig zu umgehen wissen. Auch – so geht die Sage – sind Litauer und Letten hier an vorderster Front.
Urban legend, Übertreibung ? Ich wage es nicht zu sagen.


Wahr ist, dass der Lette sich sein teuer erspartes TöffTöff nicht so leicht klauen läßt.

Weh dem, der es versucht…

Die Segwaytour ist für mich ausgefallen, ganz nebenbei bemerkt.
Beim Warmfahren auf dem höllischen Kopfsteinpflaster habe ich mir fast das Schienbein gebrochen.
Mittlerweile bin ich alt genug, eine Warnng von oben zu verstehen.
Denn jetzt ging es nach Tallinn und ich hätte mich geärgert, wenn ich das verpasst hätte…

Bis demnächst….

Bleiben Sie dran…

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Autor: A fistful of HeroesA fistful of HeroesA fistful of Heroes

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