Tank Men
Die Ausstellung TANK MEN des britischen Tank Museums in Bovington behandelt die britischen Panzer des 1. Weltkrieges und ihre Besatzungen. Beispielhaft für das 1916 neu gebildete Machine-Gun Corps, welches für die Bedienung der Tanks ausgebildet wurde, wird in der Ausstellung der Werdegang von 8 Männer in den Jahren zwischen 1916 bis 1918 geschildert.
MARK IV (MALE)
Der Mark IV Tank wurde im Mai 1917 in Dienst gestellt und war der erfolgreichste Panzer des 1. Weltkrieges. Insgesamt wurden über 1.200 Exemplare gebaut, von denen viele in den großen Schlachten Ende 1917 und im Jahr 1918 eingesetzt wurden.
Die Besatzung bestand, wie bei den Vorgänger-Modellen Mark I und II aus einem Fahrer, dem Kommandeur, zwei Männer für die Getriebesteuerung und 4 Kanonieren. Das Starten des Tanks war eine körperlich anstrengende Arbeit, bei der vier Männer eine Kurbel bedienen mussten.
Der Daimler Motor, der gleiche wie schon im Mark I, war nicht sehr leistungsfähig und die Gänge zu wechseln, war eine komplizierte Aufgabe, dennoch war der Panzer hochgeschätzt. Eine der wichtigsten Änderungen, welche vor allem durch die Besatzungen begrüßt wurden, war der Einbau des Treibstofftanks außerhalb und an der Rückseite des Fahrzeugs, anstatt wie vorher innerhalb und neben dem Fahrer.
Auf dem Panzer ist eine Bündel Reisig (Faschinen) befestigt, dass zum Auffüllen bzw. Überbrücken von feindlichen Gräben eingesetzt wurde.
Nach dem Krieg wurde der Panzer der Ausstellung an die Royal Navy Gunnary School in Portsmouths für ihre Hilfe bei der Ausbildung der Kanoniere übergeben. Er wurde 1970 an das Tank Museum zurückgegeben und dort wieder fahrbereit gemacht. Allerdings wird das Fahrzeug aus Gründen der Erhaltung heute nicht mehr gefahren. Von den noch 6 Mark IV Exemplaren weltweit, stehen allein 3 in England.
Durch die erste Abbildung eines britischen Tanks in der Zeitung Daily Mirror vom 22. November 1916 sah die britische Bevölkerung das erste Mal diese neue Waffe. Sofort gab es ein großes Interesse und der Tank wurde in Form von Spielzeug und Porzellan angeboten und es gab sogar einen Tanz mit Namen Tanko.
ALBERT BAKER
Als Zivilist arbeitete Albert Baker zunächst als Chemiker für die Firma FW Gilbert in Derby. Er gab seine Anstellung im Jahr 1914 auf, als er sich freiwillig bei den Royal Fusilliers meldete und schloss sich Ende 1916 schließlich der ersten Panzer-Einheit an. In den ersten zwei Jahren seiner Dienstzeit beim Tank Corps zeigte Baker eine Begabung zur Führung und konnte eine ganze Reihe von eindrucksvollen Erfolgen verbuchen. Sein Name ist in erster Linie mit dem 20. November 1917 verbunden, dem ersten Tag der Schlacht von Cambrai, an dem er ein Military Cross für seinen bemerkenswerten Einsatz erhielt.
In einem Brief nach Hause schreibt er: „Habe gerade eine große Schlacht geschlagen. Ich bin soweit man sagen kann unverletzt, nur ziemlich wackelig auf den Beinen – bin sehr dankbar noch am Leben zu sein. Zwei von uns eroberten Graincourt und eine Geschützbatterie. Wir hatten einen ruhmvollen Sieg mit unseren Panzern.“
Als andere Panzer seiner Kompanie des 7th Tank Corps westlich von Graincourt direkte Treffer von einem Panzerabwehrgeschütz einstecken mussten, konnte er seinen Tank so in Stellung bringen, dass dieser schließlich die feindliche Kanone ausschalten konnte. Diese Aktion ermöglichte es der Infanterie, gefolgt von Lt. Bakers und anderen Panzern, den Ort zu erobern. Als Teil der Kriegsbeute gelang es Baker, eine der deutschen Feldgeschütze mit seinem Tank „Gorgonzola II“ vom Cambari Schlachtfeld zu ziehen. Bekannt als Graincourt Gun, wurde diese anschließend als Trophäe nach Großbritannien gebracht und ist nun in der Ausstellung des Tank Museums zu sehen.
Eine lebensgroße Figur von Baker steht gleich neben dem Geschütz.
Im Juli 1918 heiratete Baker Miriam Potter. In einem Brief schreibt er: „Liebe Miriam, ich komme mit Sicherheit am Samstag, nachdem ich den Kanal überquert habe. Heiraten wir dann am 16ten? Später mehr, dein Bert.“
Bei der Graincourt Gun handelt es sich um eine 77mm Feldkanone 96 N/A.
Nach ihrem ersten Einsatz im September 1916, war es absehbar, dass Großbritannien weiterhin Panzer verwenden würde. Um dieser wachsenden Bedrohung zu begegnen, musste die deutsche Armee Wege finden, diese neue Waffe zu zerstören und begann damit ihre Kanoniere in Panzerabwehr auszubilden. Die 77mm Feldkanone stammt aus dem Jahr 1896 und hatte eine Reichweite von 5.550 Metern. Bedient von 4 Mann, konnten die 77mm Granaten bei einem Panzer großen Schaden anrichten. Zur Unterstützung eines Angriffs wurde die Kanone in ihrer Position eingegraben, um über die Köpfe hinweg zu feuern. Wenn das Geschütz jedoch gegen Panzer eingesetzt wurde, zog man es aus seiner Stellung, um es drehen und so auf bewegliche Ziele schießen zu können.
Zwei Maskottchen in Form eines Lammes und Pferdes. Die beide Stofftiere gehörten Lieutenant Ernest Sharp, bekannt als Fraser, vom 10ten Bataillons des Tank Corps. Er führte das Spielzeug-Pferd und das Lamm als Glücksbringer mit sich. Solche Maskottchen waren weit verbreitet und kamen in Formen von Teddybären, Hufeisen und Puppen vor.
MATCHLESS VICKERS 8B2/M
Eine Kombination aus Motorrad und Maschinengewehr. Die Matchless Motorräder wurden von der Firma H. Collier & Sons in einer Fabrik in Plumstead in der Nähe von Südost-London hergestellt. Das Modell in der Ausstellung wurde von einem JAP V2 Motor angetrieben. Den Seitenwagen hatte die Firma Vickers Ltd. entwickelt. Die Ständer des Dreibeins waren so konstruiert, dass sie in den Boden des Seitenwagens einrasteten und so während der Fahrt geschossen werden konnte. Die britische Armee rüstete das neu gebildete Machine-Gun Corps (motorisiert) mit ähnlichen Motorrädern aus, erkannte aber bald, dass diese in den Gräben ziemlich nutzlos waren. Das Machine-Gun Corps war in Bisley, Surrey beheimatet, wo zunächst das Tank Corps bis 1916 untergebracht war. Das Tank Corps nahm schließlich rund 700 Mann der Motorrad Einheit, die sich zu dieser Zeit noch in Ausbildung befanden, in ihren Reihen auf. So stammten viele, wenn auch nicht die Besatzungen der ersten Panzer, aus dieser Truppe.
Die Machtless Motorräder wurden nicht von der Britischen Armee verwendet. Das Fahrzeug in der Ausstellung wurde von Russland bestellt, es kam aber durch die Revolution im Jahr 1917 nicht zur Auslieferung.
Männer des Machine Gun Corps auf dem Bisley Übungsgelände im Jahr 1915.
SCHLACHT VON CAMBRAI
Die Schlacht von Cambrai begann am 20. November und endete am 7. Dezember 1917. Nach Planungen von General Douglas Haigs wurden sämtliche verfügbaren britische 476 Panzer eingesetzt. Dazu zählten neben 376 Kampfpanzern der drei britischen Brigaden gepanzerte Kanonentransporter, Panzer mit Brückenbaumaterial und spezielle Panzer für die Zerstörung von Stacheldrahthindernissen. Eine der Gründe für die Entwicklung der Panzer, waren die mehrere Meter dicken Stacheldrahtverhaue, welche diese Fahrzeuge durchbrechen und plattwalzen sollten. In der Schlacht von Cambrai im November 1917 wurden 32 Tanks eingesetzt, um die Stacheldrahtverhaue aus dem Weg zu räumen.
Sie zogen einen Dregganker, an einem 10 Meter langen Kabel hinter sich her und fuhren so geradeaus über das Schlachtfeld. Das Resultat war beeindruckend. Der Stacheldraht hatte sich um die das Anker gewickelt und wurde so komplett aus dem Boden gerissen.
Ein Luftbild vom Cambrai Schlachtfeld, in welchem die Koordinaten und Schlüsselstellungen vermerkt sind.
Alle Gegenstände in dieser Vitrine stehen in Verbindung mit den Tanks, die in der Schlacht von Cambrai im Jahr 1917 gekämpft haben. Oben links ist der handgeschriebene Zettel mit der Special Order No.6, die General Elles am Vorabend der Schlacht zur Motivation seiner Truppen geschrieben hatte, zu sehen.
Die sogenannte Cambrai Fahne wurde vom Panzer „Hilda“ geführt, auf den General Elles stieg, um seine Ansprache vor der Schlacht zu halten. Die Farben braun, rot und grün sind noch heute die Regimentsfarben des Royal Tank Regiments.
Diese nunmehr 50 Jahre alte Diorama von der Schlacht von Cambrai am 20. November zeigt einen Ausschnitt des Angriffs, bei dem über 350 Mark IV Tanks eingesetzt wurden.
HOTCHKISS 6-Pfünder
Die HOTCHKISS 6-Pfünder Kanone war ein leichtes Marine- und Küstengeschütz entwickelt im späten 19. Jahrhundert. Es konnte Spreng- und panzerbrechende Granaten verschießen. Im Jahr 1917 wurde eine verkürzte Version in die Mark IV Tanks eingebaut. Bedient von einem erfahrenden Kanonier konnte das Geschütz alle paar Sekunden feuern.
Die meisten Kanoniere lernten den Umgang mit allen Waffen des Panzers und die gesamte Besatzung musste zumindest ein Grundwissen besitzen, um bei Verlusten einspringen zu können. Cyril Coles saß im Kampfeinsatz in einem Mark I female Tank, ausgerüstet mit Maschinengewehren. Als Kanonier war er aber auch im Umgang mit dem 6-Pfünder ausgebildet worden. Als einer der ersten Tank Men im Jahr 1916, wurde Coles nach Whale Island bei Portsmouth zum Geschütz-Training der Royal Navy geschickt. Man hatte die Navy für diese Rolle ausgewählt, weil Panzer, wie auch Schiffe, ihre Geschütze abfeuern mussten, während sie sich über eine unebene Oberfläche bewegten.
SPONSON TROLLEY
Die ersten britischen Tanks hatten keinen Turm, im dem die Bewaffnung untergebracht war, sondern zwei Anbauten an den Seiten, die Sponsons bzw. Kasematten genannt wurden. Ein Exemplar eines solchen Sponsons eines Mark II Tanks ist hier auf einem Wagen zu sehen.
Damit man die breiten Tanks auch mit der Eisenbahn befördern konnte, war es notwendig, die Sponsons abzunehmen und separat auf diesen speziell dafür konstruierten Wagen zu bewegen. Die Überbereite hätte sonst bei Tunneln und Signalmasten an der Bahnstrecke zu Schwierigkeiten geführt. Der Abbau war jedoch recht einfach und benötigte nur rund 15 Minuten.
Aufgereihte Mark I und II Tanks, vor der 3. Schlacht von Gaza. Davor die Wagen mit den ausgebauten Sponsons.
Mit dem neuen Mark IV Panzer im Jahr 1917 wurde der Wagen überflüssig, da die Sponsons nun kleiner waren und für den Transport seitlich in den Rumpf geschoben werden konnten.
MARK V (MALE)
Der Mark V wurde im Jahr 1918 vom Tank Corps in Dienst gestellt. Obwohl er sich äußerlich kaum vom Mark IV unterschied, war er mechanisch ein ganz anderer Panzer.
Zu den Weiterentwicklungen zählten der Ricardo 6-Zylinder Motor und das verbesserte Steuerungssystem, das vom Marine-Ingenieur Walter Wilson entwickelt wurde. Der Motor, entwickelt unter den Widrigkeiten des Krieges, war dennoch einer der ersten, der in Massenproduktion von unterschiedlichen Firmen herstellt wurde.
Der Mark V war deutlich leistungsfähiger, schneller und durch die vereinfachte Steuerung, auch von einem einzelnen Mann zu führen.
Andere Änderungen waren eine hintere Luke für den Kommandanten, ein Signalapparat, Semaphore genannt und eine Maschinengewehr-Position an der Rückseite des Fahrzeuges.
Die meisten Mark V Tanks führten einen schweren Holzbalken mit auf dem Dach, wie es auch bei diesem Exemplar in der Ausstellung zu sehen ist. Der Balken wurde eingesetzt, wenn ein Tank im Schlamm stecken blieb. Er war mit einer Kette am Fahrwerk befestigt und konnte über einen Bügel unter den Panzer gezogen werden und dort dem Fahrzeug festen Halt geben.
Der Panzer in der Ausstellung hatte seinen Kampfeinsatz in der Schlacht von Amiens im August 1918. Er zeigt die Markierungen des 8th (H) Bataillons, Tank Corps. Der Tank wurde von Lieutenant Harold Whittenbury kommandiert, der für seinen Mut in der Schlacht ein Military Cross erhielt.
Das Bild zeigt einen Mark V vom 2ten Bataillon am 8. August 1918 in Frankreich.
MARK V** (FEMALE)
Der Mark V** ist eine längere Version des Mark V Tanks. Er wurde verlängert, damit er die immer breiter werdenden deutschen Gräben überwinden konnte. Man rechnete mit einem erfolgreichen Einsatz des Panzers, jedoch war der Krieg beendet, bevor er sich auf dem Schlachtfeld beweisen konnte.
Der Panzer in der Ausstellung ist eine female-Version mit 6 Maschinengewehren. Er wurde bei Bournemouth mit einem experimentellen Brückensystem (EBE) modifiziert. Das EBE wurde im Jahr 1918 getestet, um festzustellen, wie Tanks umgerüstet werden können, um spezielle Aufgaben zu übernehmen. Unter Anleitung der Royal Engineers wurde an der Frontseite ein spezieller Zusatz, bekannt als jib, angebracht. Damit konnte der Tank eine 20 Fuß lange Brücke tragen und legen, eine Walze verwenden, die Minen zu Detonation brachte oder als gewöhnlicher Kran benutzt werden.
Der Raum im hinteren Teil des Fahrzeugs bot Platz für 15 Männer, so konnte der Tank auch als Truppentransporter verwendet werden. Seine Hauptaufgabe war jedoch der Einsatz im Gefecht.
KOMMINIKATION
Im Ersten Weltkrieg wurden schätzungsweise bis zu 100.000 Brieftauben zur Nachrichtenübermittlung eingesetzt. Ihre Erfolgsrate bei der Überbringung von Nachrichten lag bei ungefähr 95 Prozent.
Zu ihren Ehren wurden mehrere Denkmäler errichtet, deren größtes im französischen Lille mehr als 20.000 gefallener Brieftauben gedenkt.
Auch die britischen Tanks führten Tauben mit, um die Meldungen an ihre Befehlshaber zu übermitteln.
Für kurze Entfernungen ging man dazu über einen Signalapparat, das Semaphore zu verwenden.
ELLIOT HOTBLACK
Frederick Elliot Hotblack war der älteste Sohn einer in Norwich beheimateten Familie. In der Schule zeigte er eine besondere Begabung für Sprachen und während des Ausbruch des Krieges studierte er gerade in Europa, um sein Französisch und Deutsch zu verbessern. Seine Sprachbegabung machten ihn zu einem idealen Kandidaten für den Nachrichtendienst. Er meldet sich sofort freiwillig und erhielt eine vorübergehende Stelle beim Nachrichten Corps. Hotblack fand sich schnell im Mittelpunkt verschiedener Operationen wieder, bei denen er an Major John Charteris, einen der wichtigsten Männer in General Haigs Hauptquartier, berichten musste. Nach zwei Jahren wurde er durch Haig zum ersten Nachrichtenoffizier des Tank Corps ausgewählt. Sein Werdegang von 1914 bis 1918 sind durch ungewöhnliche Führungsstäke und Mut geprägt. In dieser Zeit wurde er 6 Mal verwundet, erhielt den Distinguished Service Orden, wurde mit dem Military Cross und dem russischen Orden von St. Anna ausgezeichnet sowie in 5 Berichten lobend erwähnt.
Die Medaillen von Elliot Hotblack.
Hotblack war Weihnachten 1914 27 Jahre alt und im Tank Corps allgemein unter dem Namen „Boots“ gekannt. Elliot Hotblack bleibt auch nach dem Krieg beim Militär und erreichte den Rang eines Major-Generals.
WALTER RATCLIFF
Walter Ratcliff heiratete Sarah Hicks im Jahr 1908 und bis zum Jahr 1914 hatten sie 3 Kindern. Er arbeitete als Architekt und war in seiner Ortschaft East Bergholt wohl bekannt, wo er in der Stadt-Auswahl Fußball spielte. Obwohl er eine junge Familie versorgen musste, meldete sich Ratcliffe im Jahr 1915 freiwillig und wurde später zum Tank Corps versetzt, wo er beim 9ten Bataillon diente. Er kommandierte am 29. September 1918 einen Mark V Tank bei der Stadt Bellenglise. Als der Panzer im Kampf ausgeschaltet wurde, blieb Ratcliffe die ganze Nacht bei einem seiner verwundeten Besatzungsmitglieder, wofür er mit einer Military Medal ausgezeichnet wurde. Später nannte er sein Haus in der Heimat „Bellenglise“, in Erinnerung an dieses Ereignis.
„Er barg vier verwundete Männer aus einem Panzer unter schweren Beschuss durch Maschinengewehre und Granaten, blieb die ganze Nacht beim vierten Mann, der sehr schwer getroffen worden war und brachte ihn am nächsten Morgen zur Verbandstelle. Er handelte sehr besonnen und mit äußerster Tapferkeit und dass unter sehr schwierigen Umständen“. So lautete der Text, mit dem er seine militärische Auszeichnung erhielt.
SYDNEY HADLEY
Im September 1918 war Sydney Hadley der Kommandeur eines Mark V Tank und diente im 8ten Bataillon des Tank Corps. Das 8te Bataillon formte zusammen mit einer Einheit australischer Infanterie einen Teil einer größeren Streitmacht, die in der 2. Schlacht von Cambrai kämpfte. In den Stunden vor Schlachtbeginn soll Hadley 200 Zigaretten geraucht haben, um seine Nerven zu beruhigen.
Der Morgen begann sehr dunstig, aber als es sich aufklarte, wurden viele der Panzer für den Feind sichtbar und durch deutsche Geschütze ausgeschaltet. Der Tank von Hadley erhielt einen direkten Treffer und er war der einzige der Besatzungsmitglieder, der überlebte. Bei seiner Flucht zurück zu den eigenen Linien, erhielt er eine Gewehrkugel ins Gesicht, was zum Verlust seines rechten Auges führte. Er erzählte seiner Tochter später, dass die Bahrenträger ihn mehrfach fallen ließen, als sie sich selbst vor Granatbeschuss in Deckung warfen. Hadley wurde 1919 aus medizinischen Gründen aus dem Militärdienst entlassen.
Erinnerungsstücke von Hadley, wie seine Gesichtsmaske, die einen Panzerfahrer eigentlich für Kugeln und Splittern schützen sollte. Weil sie jedoch unbequem zu tragen war und die Sicht einschränkte, verwendeten sie nur wenige.
MARK IX (IFANTERY CARRIER)
Eines der Probleme, die mit der Einführung des Panzers einhergingen, war die Unterstützung der Fahrzeuge auf dem Schlachtfeld. Die Tanks musste während des Kampfes mit Treibstoff, Ersatzteilen und Munition versorgt werden und vor allem wurde der Einsatz von mobiler Infanterie auf dem Schlachtfeld immer wieder diskutiert. Der Mark IX brachte eine erste Lösung. Er war der erste gepanzerte Truppentransporter und konnte 30 bewaffnete Infanteristen im hinteren Teil des Fahrzeugs befördern. Wenn er keine Truppen beförderte, diente seine Ladekapazität zum Transport von bis 10 Tonnen an Versorgungsgütern, was eine Unterbringung auf dem Dach und auf einem Schlitten beinhaltete, welcher hinterher gezogen wurde.
Die schützende Wirkung der Panzerung wurde von der Infanterie sehr begrüßt. Bisher mussten die Soldaten sich oft einen kilometerweiten Weg über schwieriges Gelände bahnen, waren dabei feindlichen Beschuss ausgesetzt und erreichten den eigentlichen Kampf meist völlig erschöpf. Im Inneren des Mark IX war es zwar dunkel und sehr heiß, es gab aber zumindest eine Versorgung mit Trinkwasser im Fahrzeug.
Die Besatzung bestand aus einem Fahrer, einem Kommandanten und zwei Kanonieren. Bewaffnet war das Gefährt mit zwei Maschinengewehren, einem vorn und einem auf der Rückseite. Für die Versorgung von Verwundeten konnte der Mark IX außerdem in eine Ambulanz oder einen mobilen Operationsraum umgerüstet werden.
Der Mark IX wurde ab 1918 gebaut, bevor er aber aktiv eingesetzt werden konnte, war der Krieg beendet.
MARK VIII
Der Mark VIII Tank ist auch unter dem Namen „International“ bekannt, da er gemeinsam von Großbritannien und den USA entwickelt wurde. Außerdem stellte Frankreich Fabriken zur Produktion des Mark VIII zur Verfügung. Der Panzer gilt noch heute als bestes Beispiel für eine gelungene Kooperation zwischen verschiedenen Ländern bei der gemeinsamen Entwicklung und Produktion eines Militärfahrzeugs.
Sofort fällt auf, dass sich dieser Panzer äußerlich stark von seinen Vorgängern unterscheidet. Er ist auch viel länger, damit er breitere Gräben, die Deutschen hatte natürlich ihre Verteidigungsstellungen im Angesicht der neuen Bedrohung angepasst, überbrücken konnte. Außerdem war der Motor in einem separaten Raum untergebracht und so wurde die Verhältnisse im Inneren des Panzers für die Besatzung deutlich erträglicher.
Im Inneren saß der Fahrer vorne, ein Kanonier und Ladeschütze auf der linken und rechten Seite, während die restliche Besatzung auf einer Plattform standen und von dort aus mit Maschinengewehren aus dem Dach schossen. Es gab einen zusätzlichen Bereich für den Kommandanten, der aber meist neben dem Fahrer Platz nahm, um diesen beim Navigieren zu unterstützen.
Im Endeffekt sah das Mark VIII – Modell keinen Kampfeinsatz, da der Krieg endete, bevor der Tank die Front erreichte. 14 Mark VIII wurden in Glasgow produziert und nur 6 wurden in Dienst gestellt. Alle Mark VIII, bis auf diesen im Tank Museum und 2 Exemplaren, die in die USA gingen, wurden schließlich verschrottet.
MEDIUM MARK A
Die ersten britischen Tanks waren sehr langsam. Ihre Aufgabe war es, einen Weg durch den Schlamm und Stacheldraht des Niemandslandes zu bahnen, gefolgt zu Fuß von der Infanterie. Sie mussten also nur in Schrittgeschwindigkeit fahren können. Die Armee entschied dann, dass ein schnellerer Tank benötigt wird, um die Lücken zwischen den schweren Tanks und der Infanterie zu schließen. Diese Rolle sollte der Medium Mark A einnehmen.
Er hatte eine Höchstgeschwindigkeit von 12,9 km/h, also mehr als doppelt so schnell, wie beispielsweise der Mark II, wodurch auch sein Spitzname Whippet (kleiner Rennhund) entstand. Der Panzer war mit drei .303 Inch Maschinengewehren bewaffnet, wurde im Jahr 1917 entwickelt und fuhr erstmals im März 1918 in eine Schlacht.
Der Whippet im Tank Museum ist als „Caesar II“ bekannt. Dieser Panzer fuhr am 29. August 1918 in den Kampf und wurde von Lieutenant Cecil Sewell kommandiert. Während des Kampfes sprang Sewell aus seinem Fahrzeug, um Soldaten, in einem anderen umgestürzten Tank zu helfen, die dort eingeschlossen waren. Er rettete die Männer, wurde dabei jedoch erschossen und starb auf dem Schlachtfeld, Sewell wurde für diese mutige Tat postum mit dem Victoria Cross ausgezeichnet.
CLEMENT ARNOLD
Clement Arnold war einer von 4 Brüdern, die im 1. Weltkrieg dienten. Am 8. August 1918 kommandierte er einen Whippet-Tank mit Namen „Musical Box“, der über 100 deutsche Soldaten verwundete oder tötete.
Arnold erhielt später einen Distinguished Service Orden für seinen Anteil an einer der dramatischten Aktionen in der Geschichte des Tank Corps. Arnolds Geschichte und die Ereignisse des 8. Augusts 1918 werden durch viele seiner Persönlichen Gegenstände erzählt, die in der Ausstellung des Museums zu sehen sind.
SCHLACHT VON AMIENS 1918
Die Schlacht von Amiens war der Anfang vom Ende des 1. Weltkrieges. Die Alliierten hatten hierfür die Taktik, also die Kombination zwischen einem massiven Panzerangriff, unterstützt von Infanterie, Flugzeugen und Artillerie, verfeinert, die schon so erfolgreich in der Schlacht von Cambrai angewendet worden war.
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Autor: franktacticaFIGUREN UND GESCHICHTENFIGUREN UND GESCHICHTENFIGUREN UND GESCHICHTEN
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